Organon (Semiotik)        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 
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Organismus und Organisation begreife ich als quasi-etymologische Ableitungen von Organ, wobei die Ableitungen den eigentlichen Sinn des Ausdruckes Organ hervorbringen: Organon wird im Kontext der griechischen Sklavenhalter als Werkzeug (miss)verstanden. K. Bühler und die ihm folgenden Sprachphilosophen verwenden Organon bis heute im Sinne von Aristoteles: Mit dem Wort als Werkzeug etwas tun.

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  Organ
  Organon
  Organismus
  Organisation  
 

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Homonym: Organon heisst auch eine Sammlung der logischen Schriften von Aristoteles (siehe Wikipedia) und korrespondierend dazu das Novum Organon (1620) von F. Bacon.

Homonym: "Das Wort „Organon“ bezeichnete im Griechischen zunächst ein Körperglied, sodann dessen Nachbild, das Werkzeug, und weiterhin sogar den Stoff, den Baum oder das Holz, woraus es verfertigt wird. Die deutsche Sprache wechselt, jedoch nur in physiologischer Anwendung, beliebig mit den Ausdrücken Organ und Werkzeug, macht also keinen Unterschied z. B. zwischen Atmungsorgan und Atmungswerkzeug, während auf dem mechanischen Gebiet lediglich von Werkzeugen die Rede ist. Die genauere Unterscheidung lässt füglich das Organ der Physiologie und das Werkzeug der Technik. E. Kapp in seiner Organprojektion.


 

"Organon" heisst das semiotische Modell von K. Bühler, das unter anderem auch in der Sprechakttheorie verwendet wird, und auf welches sich N. Luhmann (abgrenzend) bezieht (Sprachtheorie: Er bezieht sich auf „Kratylos“ von Platon. Dort bezeichnet Sokrates das Wort als Organon und damit sinngemäß die Sprache insgesamt als ein Organon (Werkzeug), mit dessen Hilfe eine Person den anderen etwas über die Dinge mitteilt).

K. Bühler unterscheidet beim Sprachzeichen Ausdrucks-, Appell- und Darstellungsfunktion.
Die Ausdrucksfunktion macht ein Zeichen zum Symptom (des Erlebens), die Appellfunktion macht es zum Signal und die Darstellungsfunktion macht es zum Symbol: "Die Linienscharen symbolisieren die semantischen Funktionen des (komplexen) Sprachzeichens. Es ist Symbol kraft seiner Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten, Symptom (Anzeichen, Indicium) kraft seiner Abhängigkeit vom Sender, dessen Innerlichkeit es ausdrückt, und Signal kraft seines Appells an den Hörer, dessen äußeres oder inneres Verhalten es steuert wie andere Verkehrszeichen."

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das semiotische Modell von K. Bühler
Bildquelle: Wikipedia

Aristoteles Organon bei Zeno


 
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