Als Plan bezeichne ich umgangssprachlich die verdinglichte Absicht, etwas auf eine bestimmte Art tun. Absicht ist dabei eine alltagspsychologische Kategorie. Hier sind mit Plan aber nicht mentale oder psychische Ereignisse gemeint, sondern gegenständliche, hergestellte Pläne. Natürlich kann ich mir darüber Gedanken machen, was ich mache, wenn ich Pläne herstelle, also etwas plane, aber ich unterscheide dabei die Tätigkeit des Planes vom Produkt. |
Als Plan bezeichne ich einerseits die Absicht, etwas auf eine bestimmte Art tun , was ich als mentalen Plan bezeichne, und andrerseits eine materielle Abbildung, die den Prozess oder das Produkt dieser - geplanten -Handlung darstellt. Hier sind gegenständliche Pläne ausserhalb des Kopfes gemeint, die das Mentale sozusagen verkörpern.
Ich unterscheide in Bezug auf den Plan die Darstellung des Endproduktes, die den Ablauf der herstellenden Tätigkeit impliziert, und die Darstellung des Produktionsprozesses, die das Endprodukt impliziert. Ersteres bezeichen ich als Konstruktionszeichnung, letzteres als Rezept oder Programm.
In beiden Fällen dient der Plan vorab als Anweisung und im Nachhinein als auskunftgebende Abbildung des Referenzobjektes.
|
|
Operative Erläuterungen:
Wie dient mir ein Plan? Ich mache beim Lesen des Stadtplans mit den Augen die Bewegungen, die ich dann mit meinem Körper mache, wenn ich durch die Stadt gehe (vergl.von Glasersfeld: Konstruktivismus:163).
Bei gezeichneten Plänen unterscheide ich eigentliche Zeichnungen und Schemata. Zeichnungen zeigen die Form der Gegenstände, Schema eine Struktur der Gegenstände.
|
Natürlich kann ich von den Plänen, die ich Kopf habe, etwa von Reiseplänen erzählen. Davon ist hier nicht die Rede.
|
Anmerkungen:
Eine Vorstufe eines Plans bezeichne ich als Entwurf.
Die Biene als "marxistischer Baumeister" unterscheidet sich vom menschlichen Baumeister nicht dadurch, dass letzterer zuerst einen Plan hat, sondern dass er einen Plan (ausserhalb seines Kopfes) herstellen - und danach den Plan und den Referenten des Plans vergleichen kann. (Vgl. externes Gedächtnis).
Modellcharakter Der Plan gibt eine sinnfällige Vereinfachung eines Gesamtsystems wieder. Die gewählte Vereinfachung birgt die Gefahr unzureichender Abbildung.ProzesscharakterDer Planungsprozess verläuft in der Regel in mehreren Stufen als Abfolge von Phasen.GestaltungscharakterZiel der Planung ist die aktive Mitgestaltung der Zukunft auf einem bestimmten Gebiet.InformationscharakterPlanung liefert Informationen für Entscheidungsträger, Ausführende und andere von der Planung Betroffene.