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Schema nenne ich eine graphische Darstellung der Struktur der schematisierten Entität, wobei diese Entität insbesondere auch ein Prozessträger sein kann.

Typisches Beispiel: Schaltungsschema
Im Schaltungsschema kann ich darstellen, welche Teile wie angeordnet sind. Dabei zeige ich auch welche Prozesse auf dieser Schaltung ablaufen können.

Das Schema verwende ich in zwei Funktionen. Zum einen geht darum einen konkreten Fall prägnant darzustellen, zum andern geht es darum eine prinzipielle Struktur zu zeigen, die in verschiedenen Realisierungen verwendet wird.

Im nebenstehenden Schema kann ich die Struktur einer konkreten Heizung erkennen. Ich kann es aber auch als prinzipielle Struktur eines Feedbackmechanismus lesen, wofür ich die Teile abstrakter benennen muss (siehe dazu dasselbe Schema unter Regelung, wo beispielsweise anstelle von "Heizkörper" der allgemeinere Ausdruck "Strecke" steht).

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Schema einer thermostatengeregelten Heizung
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  Zeichnung
  dreidimensionales
  Zeichnen
  Konstruktionszeichnung
  Explosionzeichnung  
  Schema
  Abbildung
  Diagramm
 

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Ein Schema wird quasi gezeichnet, es ist aber eine Art Index.

Umgangssprachlich wird - wo auf die Unterscheidung zwischen Abbildung und Abgebildetes verzichtet wird - der Ausdruck Schema für eine Verinnerlichung eines Schemas verwendet. Das Schema ist dann etwas im Kopf oder im Denken des Menschen.
Beispiel:
Das Kindchen-Schema
[ ]
Hinweise:
- siehe auch: Handlungsschema
- In der XML-Terminologie wird ein Text-Muster als Schema bezeichnet.


Literatur:

"Eine Handlung in der Perspektive des Schemas, welches sie realisiert, zu beschreiben heisst: diese Handlung konstituiert keinen Eigen-Sinn; sie gilt nicht als ein Ereignis, das den Charakter einer Geschichte hat, sondern entlehnt ihre Bedeutung der Einhaltung eines Schemas. Sie wird dadurch zu einem Verfahren" (Krämer, 1988, 2)

Anmerkung ot: "Ein Schema ist eine graphische Darstellung, die eine 'eigen-sinn-lose' Handlung resp. ein Verfahren beschreibt".
Anmerkung rt: S. Krämer bestimmt "Verfahren" mittels Schema. "Schema" wird hier also im Hinblick auf ein Verfahren angewendet, was ein spezieller Fall ist. Schemata werden auch für andere Sachverhalte gezeichnet. Aber immerhin ist in der Formulierung von S. Krämer die spezifische Abstraktion "Verfahren" als "eigen-sinn-los" festgehalten.

André Hahn: [Kap. 2.1. Was ist ein Schema]
Anmerkung rt: Hier kann man die gedankliche Wirrnis um den Schemabegriff quasi systematisch nachlesen!

SideWinder-Software
"Ein Schema (oder Profil) ist eine Zusammenstellung von programmierten Spielaktionen und Einstellungen, die das Verhalten Ihrer Steuerung im Spiel beeinflussen. Indem Sie diese Information in einem Schema halten, müssen Sie Ihr Spiel nicht jedesmal wieder konfigurieren, wenn Sie es spielen. Öffnen Sie einfach die SideWinder-Software, wählen Sie das Schema für Ihr Spiel aus, und Ihre SideWinder Spielesteuerung wird die Einstellungen und aufgenommenen Spielaktionen, die Sie für dieses Schema eingestellt haben, verwenden."

Sokrates lässt einen Sklaven rufen, von dem man annehmen kann, dass er nichts gelernt hat. An ihm soll gezeigt werden, wie man ein latentes Wissen aktiviert. Dieser Sklave kommt also herbei und erhält die Aufgabe, die Fläche eines Quadrats zu verdoppeln. Damit die Aufgabe auch klar wird, malt Sokrates ein Quadrat in den Sand mit je zwei Fuß Seitenlänge. Didaktisch gesprochen: er gibt dem Gedanken (Quadrat) eine Anschauung, um seine Bedeutung zu sichern. In der Sprache Kants ist dies das Verfahren der "Schematisierung", wonach einem Begriff eine Anschauung verschafft wird; moderner gesprochen geht es um eine Operationalisierung. (Plato Memnon:84)


Beispiele:

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