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von Glasersfeld, Ernst: Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme. Frankfurt 1996 (gebunden), 1997 als Taschenbuch

Aus d. Amerikanischen v. Köck, Wolfram K. (Tb). 207 g. 375 S., Suhrkamp-Tb. Wissenschaft, SFr. 27.40, ISBN 3-518-28926-8

Eine Zusammenfassung von D. Stohler-Schai

Vorwort zur deutschen Ausgabe von S. J. Schmidt
Im RK geht eine Wissenstheorie, um das Erfahrungen machen, nicht um die Herstellung von "" Realität"" Die Subjektgebundenheit alles Wissens hat Konsequenzen:
- Es gibt keine subjektunabhängige Beschreibungen.
- Kognition die der Organisation der Erfahrungswelt.
- Kommunikation beruht nicht auf übertragenen Bedeutungen
- Jeder (Schüler) muss sein Wissen selbst aufbauen.
- Verantwortung hat das Individuum

Das Label ""Radikaler Konstruktivismus"" wurde durch EvG und Charles Smock 1974 eingeführt. Les Steffe machte praktische Anwendungen im Zahlenunterricht der Grundschule und hatte Erfolg, sowohl in der Schule als auch für den Konstruktivismus.
Behaviorismus ist passé, aber die Ideen, die davon noch leben, führen zu Missveständnisen im Konstruktivismus (Ich muss EvG meinen Walden geben)
1. Persönlicher Weg
2. Philosophen (aber keine Literaten, etwa Musil)
3.-5. Piaget und Begriffsanalyse
6.-8. Bausteine des Konstruktivismus: das Ich, die Sprache und Kybernetik
9. Ein Modell zu Einheit und Vielheit (Zahlen bei Kindern)
10. Zur Erziehung (was viele andere beitragen)

1. Kap: Wie ich zum Konstruktivisten heranwuchs

Die Welt unserer Erfahrung ist ja kaum je so, wie wir sie gerne hätten. Dies schliesst nicht aus, dass wir unser Wissen davon selbst konstruiert haben (43). Oder (jenseits des logischen Schliessens): das ist ein Beleg, das wir sie konstruiert haben, denn alle unsere Artefakte sind nicht so, wie wir sie gerne hätten

Zu Popper: P. beschreibt die instrumentelle Auffassung sehr gut. Dann kritisiert er sie, weil er (metaphysisch) glaubt, dass Wissenschaft eine höhere Wahrheit erreichen kann. Eckpfeiler sind die ""Falsifizierbarkeit"" und der ""Entscheidungstest"". Instrumentalismus kann nach Popper nur verschiedene Anwendungsbereiche nicht aber einen Fortschritt des Wissens zeigen. ((Seite 55) Das ist der Unterschied zu Popper < noch abschreiben> ) Der ""Radikale Konstruktivismus"" ist unverholen instrumentalistisch

K. ist ein mögliches Denkmodell für die einzige Welt, die wir erkennen können, die Welt nämlich, die wir als lebende Individuen konstruieren"" (55)

Der Konstruktivismus ist nichtwahr oder falsch, sondern ein Werkzeug , das dient oder nicht dient (55). Genau so sehe ich - mit Haug ? - den Marxismus.

3. Siegener Gespräch (310)

share meaning: Man kan ein Zimmer teilen oder ein Flasche Wein. Beim Zimmer teilt ma dasselbe Zimmer, beim Wein trinkt jeder einen Teil, von welchem der andere nichts hat. Bedeutung teilen ist wie Wein teilen


Das Buch enthält auch die 3. Siegener Gespräche über Konstruktivismus und dort den Abschnitt über empirsche Forschung im LUMIS-Projekt

zum "Sozialen Konstruktivismus" von Gergen (:307)


V. Glasersfeld behauptet in seinem Buch „Radikaler Konstruktivismus“ (1996), dass wir die Wirklichkeit niemals als das erkennen können, was sie ist. Wir können nur erkennen, was sie nicht ist. „Was ist Radikaler Konstruktivismus? Einfach ausgedrückt handelt es sich da um eine unkonventionelle Weise die Probleme des Wissens und Erkennens zu betrachten. Der Radikale Konstruktivismus beruht auf der Annahme, dass alles Wissen, wie immer man es auch definieren mag, nur in den Köpfen von Menschen existiert und dass das denkende Subjekt sein Wissen nur auf der Grundlage eigener Erfahrung konstruieren kann. Was wir aus unserer Erfahrung machen, das allein bildet die Welt, in der wir bewusst leben.“ (Glasersfeld 1996a, S. 22). V. Glasersfelds Hauptfrage lautet: „Wie läuft Erkennen tatsächlich ab?“ Seine Grundprinzipien: „Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut.“ „Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der Erkenntnis einer objektiven Realität.“ (vgl. Glasersfeld 1996, S. 48).

''Ich möchte jedoch darauf beharren, daß experimentelle Resultate, so kompatibel sie auch mit dem konstruktivistischen Modell sein mögen, nichts zur „Wahrheit“ des Modells beitragen können. Die empirischen Feststellungen der undifferenzierten Kodierung und der Beweglichkeit der Aufmerksamkeit sind selbst Konstrukte von Beobachtern und können daher nicht als logische Beweise dafür dienen, daß die Sinnesorgane keine Informationen über die Struktur einer objektiven externen Welt liefern.''" Ernst von Glasersfeld: ''Der Radikale Konstruktivismus'', Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft: 1997 (1. Aufl.), S. 190