Umgangssprachlich verkürzt bezeichne ich als Konstruktion das Artefakt, das aus einem Prozess hervorgegangen ist, in welchem Artefakte zu einem Artefakt höherer Ordnung zusammengefügt werden. Beispiel: Stahlkonstruktionen aus Stahlträger (Brücken, Eifelturm)

Als Konstruktion im engeren Sinne bezeichne ich - hergestellte - Struktur eines Artefaktes, die in einem Konstruktionsplan dargestellt ist und zeigt, wie das Referenzobjekt des Plans aufgebaut ist. Konstruktionen sind mithin Artefakte höherer Ordnung.

Die Konstruktion beinhaltet Material, das in der Konstruktionszeichnung natürlich nicht gezeichnet, sondern in der Stückliste der Elemente gekennzeichnet wird. Die Anordnung der Elemente erscheint deshalb als Konstruktion.

"Die innerste Formgebung, etwa das Herstellen eines Bleches, das beim Konstruieren verwendet wird, bezeichne ich nicht als konstruieren. Konstruieren ist konventionellerweise mit technischen Zeichnungen verbunden" (vgl. Todesco 1992, S.197).

Verdeutlichung am Beispiel der Brücke

Rückblickend gibt es eine Art implizite Konstruktion, die noch keiner planender Abbildung bedarf, quasi wie Kopfrechnen:

Ein Baumstamm über einen Bach, ein Brett als bearbeiter Baumstamm, eine Steinkonstruktion, eine Stahlkonstruktion.

Die Konstruktion kann Gelenke statt fixe Verbindung enthalten. Sie kann bewegliche Teile umfassen, wie Kurbelwelle und Kolben.

Der Brückenkran schliesslich kombiniert als Werkzeug (mit beweglichen Teilen und Motor) alle Entwicklungsstufen.