|
Psychologie ist ein Ausdruck, der für sehr verschiedene Auffassungen steht.
Ich mache also recht beliebige Differenzierungen, um eine Art Einheit zu bewahren, die es der Sache nach gar nicht geben kann, weil der Gegenstand der Lehre - die vermeintliche Seele - begrifflich nicht fassbar ist. Wenn ich am Ausdruck "Psychologie" festhallte, komme ich nicht umhin, verschiedene Psychologien funktional - und mithin beliebeig - zu systematisieren.
Eine praktische Funktion der Psychologie sehe ich in der Erziehung im weiteren Sinne, also in der Assimilation in das jeweilige Normal(gebildet)sein der jeweiligen Zivilisation (was S. Freud, der berühmteste aller Psychologen, in einer eigenwilligen Verdrehung als Ursache für Das Unbehagen in der Kultur hervorgehoben hat).
Als Lehre ist die Psychologie mehrfach gespalten, was hauptsächlich mit der Entwicklung der Wissenschaft zu tun hat. Das soll hier Thema sein. In diesem Sinne geht es hier nicht um die Psychologie, sondern um Psychologien und ihre Geschichten.
Das Wort "Psychologie" scheint eine "humanistische" Schöpfung um 1500, die von Melanchthon in die deutsche Sprache übernommen und von C. von Wolff (1700) als empirische Psychologie etabliert wurde.
|