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Forschung ist ein ung-Wort, das sehr oft mit Wissenschaft gleichgesetzt oder verwechselt wird.

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Als Forschung bezeichne ich das systematische Suchen von Neuem, was ein Neusehen einer Sache einschliesst.

Ein Forscher erforscht neue Gebiete (im eigentlichen und im übertragenen Sinn). Er unternimmt Reisen in noch unbekannte Gebiete wie etwa A. von Humboldt, wo er beispielsweise noch unbekannte Pflanzen und Tiere finden kann. Oder er beschäftigt sich mit noch unverstandenen Phänomenen wie Elektrizität. Dabei kann er Experimente machen, um bestimmte Zusammenhänge zu entdecken.

Forschung ist etas ganz anderes als Wissenschaft, die Hypothesen falsifiziert.

Forscher sehen, was vorhanden ist, sie erkennen nicht, sie bringen nichts hervor.

Dazu kommt hier ein ausführliches Beispiel - bald


 

Als Forschung bezeichne ich das systematische Suchen von Lösungen zu Problemen, die nicht einen Einzelfall betreffen.
Ein Detektiv forscht nicht nach einem Täter, auch wenn er ihn systematisch sucht. Ein Ingenieur dagegen forscht beispielsweise nach Materialien, die er für bestimmte Gegenstände verwende könnte oder nach Konstruktionen, die bestimmte Zwecke erfüllen.

Eine sprachliche Inversion erkenne ich darin, dass Probleme zu vorhandenen Lösungen gesucht werden: Als Problem erscheint dabei, das Problem zu finden, was auch durch Forschung gelöst wird.

Das systematische Suchen ist auch Bestandteil der Wissenschaft. Noch mehr ist es aber Teil der Technik, obwohl das Wort oft mit Wissenschaft konnotiert wird, weil ja auch von Ingenieurswissenschaft geredet wird.

Ich unterscheide verschiedenen Forschungsbereiche, die umgangssprachlich oft als xy-Wissenschaften, beispielsweise als Materialwissenschaft, bezeichnet werden.


 

Aus unserem Mailtack-Projekt:
Wir verstehen unsere Forschung konstruktiv. Wir erforschen, welche Phänomene wir mittels welcher Artefakte erzeugen können und wir erforschen die Funktionsweise dieser Artefakte, indem wir sie konstruieren.

Wir konstruieren Werkzeuge, aber nicht dazu, dass andere schneller oder besser arbeiten können, sondern dazu, uns unser Wissen bewusst zu machen. Wenn unsere Werkzeuge eine praktische Bedeutung für andere haben, so nehmen wir das sehr gerne in Kauf und freuen uns darüber.

Wir vermuten, dass wir mit dieser Intention nicht ganz alleine sind; uns scheint die gesamte Ausseinandersetzung mit KI-Technologien generell mehr durch das Interesse am "Mensch-Sein" als durch das Interessse von praktischen Werkzeugen motiviert. Von dieser Deklaration unseres Selbstverständnisses als Forscher abgesehen, vermuten wir, dass die Untersuchung des eigenen Wissens mindestens so gute Werkzeuge erzeugt, wie konvetionell aufgefasstes Engineering, in welchem Ingenieure vermeintlich konstruieren, was Kunden wollen.

In unserem Forschung wollen wir auf der theoretischen Ebene klären, was Wissen "ist". In unserer konstruktivistischen Perspektive bedeutet dies zu allererst, herauszufinden, wie wir den Ausdruck "Wissen" verwenden.
Auf der praktischen Ebene wollen wir klären, was wir in bezug auf Wissensmanagement in welcher Form "wissen", und wie - mit welchen Methoden und Werkzeugen - wir unser Wissen sinnvoll "managen". Dazu gehört insbesondere auch, dass wir Methoden und Werkzeuge (witer)entwickeln.

Wir fragen uns also nicht, was Wissen überhaupt ist, sondern wie wir als individuelle Subjekte mit dem umgehen, was wir Wissen nennen. Deshalb nennen wir unser Teilprojekt KnowPort, was für Knowledge Portfolio steht.


 

In deutschsprachigen Konversationslexika erschien Forschung erstmals in den 1950er-Jahren als Lemma. Im Großen Brockhaus von 1954 wurde «Forschung»
1. als wissenschaftliche Tätigkeit, in methodischer, systematischer Weise «neue Erkenntnisse zu gewinnen», definiert,
2. stand der Begriff für die Summe von Forschungsaktivitäten in ihrer institutionell komplexen Organisation und
3. für deren politisch-gesetzliche Rahmenbedingungen – genannt wurde u. a. die im Grundgesetz der Bundesrepublik garantierte Forschungsfreiheit. Der beachtliche Umfang des Artikels deutet darauf hin, dass der Brockhaus – wie für Konversationslexika üblich – erst verzögert auf den Relevanzgewinn des Begriffs im gesellschaftlichen Wortschatz reagierte.


 
Alternativen unter: Forschungsdesign
 
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