Den Ausdruck "Sprache" verwende ich homonym:
Ich unterscheide naturwüchsige Sprachen von künstlichen, beispielsweise von formalen Sprachen. Aber natürlich in genau diesem Sinn lassen sich ohne naturwüchsige Sprachen keine künstliche Sprachen vereinbaren. Sogenannte Programmiersprachen sind keine Sprachen. |
Alles, was gesagt wird, wird in einer Einzelsprache gesagt. Jede Sprache ist durch ihre Grammatik bestimmt, welche definiert, welche Wörter in welchen Kontexten wie kombiniert zu Sätzen werden können.
L. Wittgenstein sagte: "Die Gesamtheit der Sätze IST die Sprache (Tractaus, 4.001 ). Ich bezeichne die Gesamtheit der Sätze als die Syntax der Sprache.
Deutsch und Englisch sind verschiedene Einzelsprache. Sie haben verschiedene Grammatiken, also verschiedene Wörter und verschiedene Satzkonstruktionen. Sprecher halten sich natürlich nicht an diese begrifflichen Bestimmungen, sie sprechen so, wie sie sprechen. Einen Teil der Abweichungen begreife ich als Dialekte, einen Teil durch sogenannte Fremdwörter, usw.
Die Whorf-These besagt, dass verschiedene Sprachen ihrer Referenzobjekte verschieden strukturieren und deshalb eine wörtliche Übersetzung nicht möglich ist. L. Wittgenstein sagt, dass in jeder Sprache alles - was überhaupt gesagt werden kann - klar gesagt werden kann.
Zufälliges und selbstbezügliches Merkmal:
Als sprachliches Verhalten bezeichne ich die Verhaltensweisen von Menschen, die sich 'sprachlich' direkt und indirekt darstellen lassen (beispielsweise: er sagte: "Das Haus ist rot" (direkte Rede) und er sagte, das Haus sei rot (Indirekte Rede).
Hinweise:
Formale Sprachen und Gebärdensprachen sind Sprachen, Programmiersprachen und die sogenannte Körpersprache sind keine Sprachen
Sprache repräsentiert Wissen, nicht Können.
Konstitutiv für Sprache ist - in diesem operativen Verständnis - die Handlung, die Symbole verwendet. Diese operative Sicht liegt auch der Sprechakt-Auffassung zugrunde.
Sprache wird oft funktional bestimmt:
Die Wissenschaften einzelner Sprachen heissen Philologien (Anglistik, Germanistik). Die Linguistik beschäftigt sich mit Eigenschaften, die in allen Sprachen relevant sind, beispielsweise mit der Tiefenstruktur (N. Chomsky).