Als Tiefenstruktur bezeichne ich im Kontext der generativen Transformationsgrammatik von N. Chomsky eine abstrakte syntaktische Basis eines Satzes, welche die aus dem Lexikon projizierte Information sowie semantische Relationen (insbesondere Prädikat-Argument-Beziehungen) enthält. Durch Transformationen werden daraus die Sätze der Oberflächenstruktur generiert. In der Frühzeit der generativen Syntax wurde das Oberflächen-Tiefenstruktur-Modell auch mit N. Chomskys und J. Fodors Vorstellung einer Universalgrammatik korreliert. Sie gingen davon aus, dass die vielfältigen Strukturen und Bedeutungen der sprachlichen Äusserungen in Zusammenhang mit einem Regelapparat stehen, der sowohl durch Umformungen die Sprachverwendung erzeugt als auch das Verstehen ermöglicht. J. Fodor bezeichnet die abstrakten Basisstrukturen als Sprache des Geistes und nimmt eine genetische Disposition an. Deshalb könne jeder Mensch über diese Sprachkompetenz verfügen. In späteren Theorievarianten Chomskys (etwa ab der Government-Binding-Theorie) wurde die Bedeutung der Tiefenstruktur eingeschränkt, und sie wurde nicht mehr als die alleinige Verbindungsstelle zur Bedeutung des Satzes angesehen. Lexikonregel erzeugt Tiefenstruktur
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