Den Ausdruck "gesunder Menschenverstand" verwende ich synonym zu "Common Sense". Ich bezeichne damit Perspektiven, die sich im Alltag in Redeweisen oder Wortverwendungen in der Alltagssprache niederschlagen.
Beispiel:
Ich sage umgangssprachlich "Erdbeeren", obwohl Erdbeeren keine Beeren sind, nicht weil ich sie im gemeinen Alltag wie Beeren verwende, sondern weil sie quasi naturwüchsig so heissen.
Ausdrücke wie Zeit oder Information werden - praktisch im gemeinen Alltag - intuitiv verstanden, wobei dieses "verstanden" selbst derselben Intuition unterliegt.
Reflexiv kann ich dazu sagen "Du weisst doch, was ich meine", während ich wahrnehme, dass ich nicht sagen könnte, was ich meine. Das Gemeinte ist Teil eines konsensuellen Bereiches, der unter gegebenen (oder verfassten) Bedingungen keine Reflexion verlangt oder zulässt.
In der Problematisierung erscheint der Commonsense als - allenfalls notwendig - "falsches Bewusstsein", wobei zwei verschiedene Konnotationen mitschwingen: