Beobachter-Perspektiven

Als Beobachter kann ich Gegenstände in zwei Beobachter-Perspektiven wahrnehmen, nämlich als   deutender Beobachter, also als symbolbegabtes Wesen mit den Fragen "Was ist es?", "Was bedeutet es?" oder "Wozu ist es gut?",     oder als konstruierender Beobachter, also als "toolmaking animal" mit den Fragen "Wie funktioniert es?" oder "Wie ist es konstruiert?".

Einen bestimmten Gegenstand kann ich also beispielsweise als Heizung oder als System sehen. Wenn ich die Heizung sehe, sehe ich etwa deren Funktion, das Haus warm zu halten, wenn ich das System sehe, sehe ich die Funktionsweise, also etwa wie der Brenner mittels eines Thermostaten geregelt wird.
Einen bestimmten andern Gegenstand kann ich als Beobachter oder als System sehen. Wenn ich den Beobachter sehe, sehe ich etwa einen Menschen, der Aussagen über seine (Um-)Welt macht, wenn ich ein System sehe, sehe ich eine autopoietische Maschine.

Die Trennung - statt Unterscheidung - dieser Perspektiven hat Traditionen: Den Technokraten, wie sie der soziologische Kybernetiker T. Veblen erfunden hat, genügt der konstruktive Blick, sie können Organisationen systematisch führen, ohne deren Bedeutung zu kennen. Die technischen Idioten, die C. Snow in einer seiner beiden Kulturen gefunden hat, verstehen von Bedeutung gar nichts, weil sie nur konstruieren können, während die literarischen Idioten der andern Kultur nicht das einfachste System begreifen.