"semiotisches" Dreieck
"pragmatisches" Dreieck
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Als semiotisches Dreieck bezeichne ich - in Anlehnung an eine nicht (mehr) passende Konvention - ein Schema, das zeigt, dass ein Ausdruck und das Referenzobjekt des Ausdruckes über Inhalte (Bedeutungen) vermittelt sind, während (Eigen-)Namen direkt auf ein Exemplar des Referenten verweisen.

Der primäre Sinn des Schemas liegt in der eigentlich trivialen Unterscheidung von Name und Begriff. Ein weniger offensichtlicher Sinn liegt in der Verortung der "Bedeutung". Semiotiker sehen Bedeutung in der Sprache, Pragmatiker im Gegenstand (Gegenstandsbedeutung). Für Pragmatiker (im hier gemeinten Sinn) hat das sprachliche Zeichen nur die (Gegenstands)Beutung auf Bedeutung zu verweisen.

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Als Begriff bezeichne ich einen Ausdruck, für den ich eine Definition habe.

Das Begriffswort erscheint dabei als Er-Satz für den Definitions-Satz.

Ich verwende dieses Dreieck - in Anlehnung an C. Morris - als schematische Repräsentation der Pragmatik​, worin das Referenzobjekt für einen Gegenstand jenseits der Sprache steht, während bei vielen Linguisten und Sprachphilosophen das Referenzobjekt Teil der Sprache oder der Semiose​ ist.

Pragmatisch ist das Referenzobjekt von "Tisch" die Menge aller Tische, die man zeichnen kann. Dabei ist irrelevant, inwiefern die Referenzobjekte wirklich existieren, ich kann beispielsweise auch Einhörner zeichnen (Glasersfeld, S.24ff). Was ich nicht zeichnen kann, kommt als Referenzobjekt nicht in Frage: Freiheit, Staat, Lüge.

Von diesem "Dreieck" gibt es beliebig viele Varianten, die sich nicht nur terminologisch beliebig unterscheiden. Allgemein bekannt wurde das Dreieck durch C. Ogden (1923). Das Dreieck wird sehr unterschiedlich interpretiert, schon die dreieckige Anordnung ist sehr verspielt.

terminologischer Wildwuchs in der Semiotik

Semiotik ist ein Sammelsurium von Psychologismen, Linguistik und Sprachphilosophie. U. Eco (1977:28), der populärster Vertreter schreibt;

Es werden also bei jedem Zeichenprozess drei Dinge unterschieden
1. das semainon (das Bezeichnende), d.h. das eigentliche Zeichen als physische Entität (was wir als Klasse von Signalen definiert haben);
2. das semainomenon (das Bezeichnete), d.h. das, was vom Zeichen ausgesagt wird und keine physische Entität darstgellt;
3. das pragma, d.h. das Objekt (im weitesten Sinne), auf das das Zeichen sich bezieht und das wiederum eine physische Entität oder ein Ereignis bzw. eine Handlung ist (gr. pragma hat ein sehr weites Bedeutungsfeld). Ausdeutungen dazu gibt es beliebige:


 

Interpretant (Peirce)
Referenz (Ogden-Richards)
Sinn (Frege)
Intension (Carnap)
Designatum (Morris 1938)
Significatum (Morris 1946)
Begriff (Saussure)
Mentales Bild (Saussure, Peirce)
Inhalt (Hjelmslev)
Bewußtseinszustand (Buyssens)

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Gengenstand (Frege-Peirce)
Denotatum (Morris)
Signifikat (Frege)
Denotation (Russel)
Extension (Carnap)
 
Zeichen (Peirce)
Symbol (Ogden-Richards)
Zeichenhaftes Vehikel (Morris)
Ausdruck (Hjelmslev)
Representatum (Peirce)
Sem (Buyssens)


 
[ Varianten von Schrey ]
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