Differenztheoretisch kann ich Irrtum durch die Differenz zwischen Irrtum und Lüge sehen. Dabei unterscheide ich, ob der Andere sicht irrt oder ob er lügt.
Homonym: Differenztheoretisch kann ich Irrtum auch durch die Differenz zwischen Irrtum und Wahrheit sehen. Dabei unterscheide ich, ob der Andere die Wirklichkeit oder eine Illusion beschreibt.
Homonym: Differenztheoretisch kann ich Irrtum auch durch die Differenz zwischen adäquatem und nicht adäquatem Wissen sehen. Dabei erscheint mir das Wissen, dass ich im Augenblick des Irrtums hatte, nicht mehr adäquat, weil ich es mittlerweile durch ein neues Wissen ersetzt habe, das durch jeweils spätere Erfahrungen oder Erkenntnisse begründet ist, welchem aber wiederum spätere Erfahrungen und Erkenntnisse noch folgen werden.
Jeder Irrtum ist in diesem Sinne vorbehältlich, weil ich nicht weiss, ob des jeweilige Wissen nicht auch einen Irrtum darstellt.
Diese Differenz ist aposteriori. H. Maturana unterscheidet Lüge und Irrtum in einer Analogie zur Unterscheidung Wahrnehmung und Illusion. Im Moment ist die Illusion keine Illusion und der Irrtum kein Irrtum. Die Lüge ist aber Lüge im Moment. Aufgrund von späterem Wissen kann sich die Lüge als Aussage entpuppen, die den Sachverhalt richtig darstellte, während sich der Sachverhalt, auf welchem ich einen vorangegangenen Irrtum begründe, zu einem späteren Zeitpunkt wiederum ein Irrtum darstellen kann.
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