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Die sinnlich-grafische Perspektive (auch von Fluchtpunkt-, Vogelperspektive) zeigt sich in Bildern, die die abgebildeten Gegenstände quasi räumlich so zeigen, wie ich sie von einem bestimmten Standpunkt aus sehen kann.


 

Als Perspektive bezeichne ich in Bezug auf Bilder eine Darstellungsart, die einen räumlichem Eindruck und einen Beobachterstandpunkt vermittelt. Eigentliche Perspektiven verwenden Fluchtpunkte, es gibt räumliche Darstellung ohne Fluchtpunkte. (Parallele Kanten am Objekt, sind auch auf dem Bild parallel).

Die bei der Perspektivev verwendeten Verfahren - etwa die Verwendungen eines Fadengitters - werden als Projektionen bezeichnet und in der darstellenden Geometrie behandelt.

Die räumlichen Effekte können als optische Täuschungen interpretiert werden. Aber optische Täuschungen kann man auch durch nicht erkannte Perspektiven erklären.

Technobilder (zB. Fotografien) sind zwangsläufig perspektivische Darstellungen. Sie wurden aber - von der Kamera obskura abgesehen - erst nach der Entdeckung der Perspektive erfunden.

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Geschichte(n):

Oft werden allle räumlichen Darstellung als perspektivisch bezeichnet und dann finden sich in fast allen Bildern wenigstens Ansätze zur Perspektive. Schon in den Höhlenbildern, die 30.000 Jahre alt sind, kann der Beobachter Räume erkennen. Auch die Griechen und die Römer malten Räume (Skenografie). Und wenn man will, kann man auch in der mittelalterlichen Malerei räumliche Wirkungen erkennen, die durch Vordergrund und Hintergrund oder teilweise verdeckte Figuren entstehen. Das alles hat aber mit der eigentlichen Perspektive - die erstaunlich spät entwickelt wurde - sehr wenig zu tun.

Vermutllich spielte die Kamera obscura eine wichtige Rolle, die eine fotografischen Abbildung als Vorgabe für hergestellte Bilder lieferte. Ich vermute, dass dieses Wissen durch die Araber via Spanien nach Europa gekommen ist - was aber natürlich über den Ursprung des Wissens so wenig sagt, wie die viel später gebildete Vorstellungen einer Renaissance. Das Wissen der Araber ist im Europa der Reconquista auf einen fruchtbaren Grund gefallen, weil hier die Anschauungen und die Mechanismen produktiv genutzt wurden.

Die Erfindung der Perspektive wird dem Malerarchitekten Filippo Brunelleschi zugeschrieben. Er und L. Alberti schufen im 15. Jhd. Werke mit räumlich korrekt konstruierten Architekturkulissen. Im 16. Jhd entwickelten sich weitreichende Kenntnisse über Perspektiven und Projektionen, was auch Auswirkungen auf die Kartografie und die Erstellung von Stadtansichten hatte. Ein frühes Beispiel für eine geometrisch exakte und äußerst detailreiche Arbeit dieser Art ist die um 1500 von Jacopo de’ Barbari erstellte Stadtansicht Venedigs.

Anfänglich wurde die Zentralperspektive, die unser Auge produziert, in ihren Gesetzmäßigkeiten nicht erkannt, und die Darstellung erfolgte mittels einer Schnur, die, von einem festen Punkt ausgehend, über ein einfaches Raster in Form eines Drahtgitters zu den abzubildenden Objekten gespannt wurde. Der Zeichner saß neben dem Gitter und übertrug die Messungen in das Raster seiner Zeichenfläche („perspektivisches Abschnüren“). In einem Buch aus dem Jahre 1436 erläuterte Leon Battista Alberti die mathematischen Methoden, mit denen auf Gemälden eine perspektivische Wirkung zu erzielen sei. Siehe dazu Fadengitter. A. Dürer veröffentlichte 1525 seine Unterweisungen, die die erste Zusammenfassung der mathematisch-geometrischen Verfahren der Zentralperspektive sind und damit auch die Grundlagen der perspektivischen Konstruktionsverfahren als Teilbereich der Darstellenden Geometrie bildet.


 

Interessant sind auch die Bilder von Diebold Lauber um 1450, die die Schwierigkeiten der Raumperspektivedeutlich zeigen.

"Süsse" Perspektive ein guter Artikel über die Perspektive in der Kunst des Mittelalters

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Bildquelle: https://dewiki.de

 

 

Die sinnliche Perspektive hat eine Inversion:

Die naturwüchsige Wahrnehmung durch Sinnesorgane hat im Auge einen Fluchtpunkt, der durch projizierte Fluchtpunkt verrechnet wird. Die Wahrnehmung aus einem Fluchtpunkt - den ich auch als Standpunkt bezeichne, weil er mit dem Standort wechselt - bezeichne ich als Perspektive. Ich sehe sozusagen durch mein Auge ein trichterförmiges Spektrum von Lichtstrahlen, das sich mit den Bewegungen des Auges verändert.

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