Homonyme (die englisch etwas separiert werden):
- Lichtstrahl (engl. beam) - Wasserstrahl (engl. jet) - elektromagnetischer "Wellen" (engl. ray) |
und ganz andere Homonyme:
- Teil des Pferdehufes (Biologie) - Strahl der Freude, strahlen (Ausdruck) - gerichtete Halbgerade (Geometrie) - Kristall (Mineralogie) - Oberflächenbehandlung (Technik) |
Quasietymologisch steht "Strahl" für "den sichtbaren Flug eines Pfeils", wobei der Pfeil selbst entmaterialisiert gedacht wird. Der Blitz ist ein archtypisches Bild für den strahlenden Weg eines Pfeiles. Vom Blitz abgeleitet ist der Lichtstrahl eines Scheinwerfers und dann der Sonnenstrahl, der als solcher sichtbar wird, wenn er etwa durch ein kleines Loch in einer Wand fällt. Vom Lichtstrahl abgeleitet ist der Wasserstrahl, der aus einer (verengten) Wasserleitung kommt.
Der Strahl ist zunächst ein hinreichend schneller Strom ohne Flussbett ...
... und später auch metaphorisch via Strahlung der "Energiefluss" in einem abstrakten Kanal.
Der Ausdruck "Strahl" hat deshalb zwei Komplikationen: Die Masse und die Ursache des Strahls. Beides beruht darauf, dass bestimmte physikalisch Phänomene als "Strahlung" beobachtet werden, obwohl der Ausdruck "Strahl" eigentlich nicht recht passt, weil der Pfeil eine Masse hat und von jemandem abgeschossen wird.
Die "radioaktive" Gama-Strahlung und die Röntgenstrahlung heissen desahlb Strahlungen und nicht Strahlen ...
natürlich ist dann auch der Sonnenstrahl ein sehr metaphorischer Strahl ...
und schliesslich eben auch der "Lichtstrahl", wo er nicht als Teilchenstrahl gesehen wird.
"Radioaktivität" (lat. radius ‚Strahl‘ und activus ‚tätig‘) wurde 1898 erstmals vom Ehepaar Curie für das 1896 von A. Becquerel entdeckte Phänomen geprägt, dass Atomkerne zerfallen und dabei ionisierende Strahlung aussenden.
"Radioaktivität" ist auch ein Beispiel für eine naive Wortbildung und umgekehrt eine ebenso naive quasietymologische Deutung von offensichtlich artifiziell gebildeten Wörtern.
Ich weiss nicht, woher "Strahlung"stammt.