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Hier schreibe ich, wie ich den unreflektierten Commonsense interpretiere, der weit in die Sozialwissenschaften hineinreicht. Kritik dazu gibts ganz unten.


 

Eine informationstheoretische Auffassung, die in der Literatur zum Wissensmanagement sehr oft zu finden ist, verknüpft "Daten - Information - Wissen" quasi hierarchisch. Sie folgt dabei dem Common Sense.

  • Daten: symbolische Repräsentation von Sachverhalten
     
  • Information: Bündel von Daten, das in einer propositionalen Struktur zusammengefaßt ist
     
  • Wissen: systematische Verknüpfung von Informationen dergestalt, daß prognostische oder explanatorische Erklärungen abgegeben werden können.


Beispiel
- Als Datum gilt beispielsweise 8 Uhr (das ist ein Sachverhalt),
- als Information gilt, dass der Zug um 8 Uhr fährt (das wird als Proposition bezeichnet),
- und ich kann dann wissen, dass ich beispielsweise mit diesem Zug nicht vor 8 Uhr am Reiseziel sein kann (das wird als prognostisches, explanatorisches Wissen bezeichnet).

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Bildquelle: Wikipedia

Kritik:

Meistens wird eine Kritik gleich mitgeliefert:
G. Probst etwa schreibt: "[Wissen ist] die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden" (1997, S. 44).
Es werden - gemäss dieser Selbsteinschätzung - verschiedene Ebenen oder Konzepte vermischt. Oder allgemeiner: es wird kein begriffliches Konzept bezeichnet, das die drei Begriffe umfasst. Genau deshalb spreche ich von einer Common Sense-Auffassung, in welcher jeder Ausdruck seine eigene Plausibilität hat. Wissen wird in diesem Kontext nicht nicht unterschieden, weder von Können noch von Intelligenz oder sonst was. Es wird an die umgangssprachliche Rede - jenseits von Begriffen - angeschlossen.

Diese Auffassung entspricht auch einer spezifischen Sicht in der KI-Informatik, in welcher sich die Informatiker als Informationsmanager wahrnehmen und ihre Gegenstände, programmierbare Maschinen, entsprechend "hermeneutisch" aufladen. Die Maschinen produzieren dann aus Daten Informationen und Wissen.

Es gibt aber auch innerhalb dieser Auffassung eine kritische Diskussion:
Dem Modell, wonach Wissen zur individuellen Person gehört, wird ein kollektives Wissen entgegengestellt, das in Unternehmen und Organisationen vorhanden sein soll. Dort ist es dann entweder in Routinen, Normen und Praktiken verankert, was den kategoriellen Rahmen erneut sprengt, oder aber Organisationen werden als Subjekte beobachtet, die Wissen wie Induvidien handhaben und ausdrücken können.


 

Eine andere Kritik (eine andere Sprache, in welcher anders und mithin über anderes gesprochen wird):

Die symbolische Repräsentation von Sachverhalten bezeichne ich als Symbol. Für Symbole verwende ich Zeichenkörper, deren Verwendung ich durch Verwendung von weiteren Zeichenkörper vereinbare. Als Daten bezeichne ich Symbole in einem Formular.
Mit Information und Wissen in einem begrifflichen Sinn hat das praktisch nichts zu tun

Daten sind nur Darstellungen/Angaben über Sachverhalte und Vorgänge, die in der Form bestimmter Zeichen/Symbole auf bestimmten Datenträgern existieren. Aus ihnen kann (bei Menschen durch kognitive Tätigkeiten des Empfängers) „Information“ werden, zweckbezogenes Wissen, das man beim Handeln im Hinblick auf gesetzte Ziele benötigt. Dies geschieht, indem wahrgenommene Daten „intraindividuell“ (vom jeweiligen Individuum) semantisiert und weitere Operationen (wie z. B. Schlussfolgerungen) ausgeführt werden. Anhand gleicher Daten können also unterschiedliche Informationen gewonnen werden. Die Begriffe Information und Daten sind also eng miteinander verwandt.


 
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