Darstellung ist ein -ung-Wort |
Darstellung verwende ich homonym für analoge und digitale Abbilungsarten:
Als Darstellung bezeichne ich sowohl das Verhältnis zwischen Darstellung und dargestelltem Sachverhalt als auch - umgangssprachlich verkürzt - den Symbolkörper, der den Sachverhalt referenzierend re-präsentiert. Jede Darstellung - in diesem Sinn - ist die Darstellung eines Sachverhaltes, der in der Darstellung nochmals sichtbar wird.
Beispiel:
Die Anzeige vieler technischer Geräte (z.B. Tachometer, Oszillograph) sind symbolische Darstellungen von etwas, was gerade passiert.
Hinweise:
Darstellung wird sehr oft ganz anders verwendet, oft auch für (oder anstelle von) Vorstellung.
Eine Zahl kann ich nicht darstellen (die Redeweise ist aber sehr verbreitet). Eine Zahl ist kein Sachverhalt, sie passiert nicht. Das Wort "zwei" bespielsweise ist ein Zeichen, keine Zahl.
Mathematik:
In der Mathematik haben viele "Wörter" eine andere Bedeutung als in der Sprache.
Ich unterscheide die Darstellung vom Dargestellten, das Bild vom Abgebildeten.
Das scheint trivial, aber R. Magritte hat eine grosse "Ce n' est pas une pipe"-Kunst daraus gemacht, und A. Korzybski's mit "the map is not the territory" eine philosophische Therapie begründet.
Und wo gesagt wird, ein Architekt habe ein Haus oder eine Kirche gebaut, geht - wie der lesende Arbeiter von B. Brecht bemerkte - auch verloren, dass er nur eine Abbildung gemacht hat. Ingenieuere bauenen keine Kraftwerke.
Konfussion hat J. Austin mit seinen performativen Äusserungen geschaffen. Er sagte, wenn ein Priester sage: "Hiermit erkläre ich Euch zu Mann und Frau" falle das Sagen und das Gesagte irgendwie zusammen. Aber Mann und Frau sind natürlich kein Paar, weil ein Priester das sagt, sondern weil sie einen Vertrag eingehen, der vom "sprachphilosophischen" Priester etwas selbstherrlich kommentiert wird.
Mir scheint, meine für mich triviale Unterscheidung deshalb nicht so trivial, weil ich sehr oft Menschen treffe, die sie nicht machen (können/wollen).