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3. Buch:
 
Das Beobachtersystem (2. Ordnung)


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Im vorangegangenen Kapitel habe ich mich als Beobachter, der eine Um-Welt beobachtet, beschrieben.

    

     

In diesem Kapitel beschreibe ich mich als Beobachter-System.

In diesem Teil von C. Escher's Bild gesprochen beobachte ich mich quasi als Teil meiner Um-Welt. (Tauto-)logischerweise bin ich natürlich nicht Teil meiner Um-Welt, ich bin allenfalls Teil der Welt. Ich kann mein Gesicht und mithin die Welt - wie C. Escher - nicht ohne blinden Fleck sehen.

C. Escher hat sein Bild aus einem blinden Fleck heraus gezeichnet. Wenn ich quasi mich selbst dazuzeichne, beginne ich eine endlose Rekursion - was zu C. Eschers Darstellung formal äquivalent ist. In dieser Fiction beobachte ich mich als Teil der Welt und bezeichne deshalb meinen Wahrnehmungsbereich als Wahrnehmungsbereich 2. Ordnung.

In dieser Beobachtung geht es mir nicht darum, ein Bildnis zu machen, sondern darum, die systemtheoretische Perspektive selbstbezüglich auszuloten. Da ich mich dabei quasi wie andere komplexe Gegenstände der (Fiction) Welt als System betrachte, spreche ich auch von einer Systemtheorie 2.Ordnung, in welcher ich das kategorielle Konzept der Systemtheorie selbstreferentiell auf den Beobachter anwende. Ich frage mich, wie ich selbst mir als System erscheine. Ich sehe darin die beste (radikalste) Kritik am systemtheoretischen Denken (Anmerkung 1).


    

C. Escher zeichnete einen blinden Fleck:
 
     

     

 

Metakommunikation

In dieser Perspektive versagt das objektive, begriffliche Verständnis, für welches ich meine Sprache entwickelt habe. Da ich aber trotzdem in meiner Sprache formuliere, erscheinen mir einige meiner Formulierungen ziemlich komplex. Ich lese diese Komplexität nicht als Ausdruck davon, dass ich meine Sprache nicht gut genug kenne, um die Sache einfacher zu sagen, sondern als Ausdruck davon, dass ich die Sache in meiner Sprache noch nicht richtig begriffen habe, weil meine Begriffe eben für Objekte geeignet sind (Anmerkung 2).

Systemtheorie