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Bedeutungen stehen in einem Handlungszusammenhang, weil sie durch Handlungen geschaffen und wahrgenommen werden.
Wenn ich beispielsweise ein buntes Stück Leinwand sehe, kann ich dieses je nach Handlungszusammenhang als Gemälde oder als verschmiertes Tuch auffassen. Wenn die Leinwand im Museum hängt, werde ich sie anders betrachten, als wenn sie im Hof eines Malergeschäftes liegt. Und wenn ich das Werk selbst produziere, weiss ich natürlich noch unmittelbarer, wie ich es als Ausdruck meiner Handlungen verstehe.
Wenn jemand für ein Stück bemalte Leinwand eine Million Franken bezahlt, ist das im Handlungszusammenhang der Warenökonomie nicht "verstehbar". Sinnvoll beschreiben lässt sich diese Handlungen aber im Handlungszusammenhang "Kunst".
Handlungszusammenhänge orientieren und ordnen die Wahrnehmung (und Beschreibung) des Beobachters.
Wenn etwa zwei Systeme auf eine bestimmte Art und Weise Signale austauschen, kann ein Beobachter ihre strukturell gekoppelten Veränderungen als Verhalten im sprachlichen Bereich beschreiben. "Sprache" bezeichnet dann einen Handlungszusammenhang, durch welchen der Beobachter Kategorien gewinnt, um die strukturelle Koppelung deuten zu können.