Sybille Krämer (1951) studierte Philosophie, seit 1989 Professorin für theoretische Philosophie, Freie Universität Berlin |
"Kommen wir zum Ausgang unserer Überlegungen zurück: Wenn die Sprache erst zur Schrift werden muss, um als identifizierbares und re-identifizierbares Schema, das im Sprechen jeweils angewendet wird, hervortreten zu können, dann verdankt dieses Schema seine Existenz den – immer auch historisch zufälligen – Praktiken der Schriftgebrauches. Und das heißt zugleich: Die Schrift visualisiert nicht einfach eine Sprache, die unabhängig von ihr gegebenen ist, sondern die Schrift bringt im Akt der Visualisierung das, was sie dabei vor Augen stellt, zugleich mit hervor. So machen die Praktiken der schriftsprachlichen Darstellung aus einem sprachwissenschaftlichen Konstrukt eine Faktizität."
["Ich ziehe den Schluss, dass es so etwas wie eine Sprache gar nicht gibt?"]
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