Als Lochkarte bezeichne ich einen Karte mit Löchern, die einen Teil einer spezifischen Steuerung einer Maschine darstellt. Die Lochkarte ist ein hergestellter Gegenstand mit einer spezifischen Form (siehe auch Harddisk) und einer Gegenstandsbedeutung, sie fungiert als eine Menge von Schaltern. Steuerungen mit Lochkarten sind so konstruiert , dass bestimmte Teile der Steuerung variabel sind und mittels der Lochkarte in einen bestimmten Zustand versetzt werden können (Unterscheidung: flexibel/festgelegt und Medium/Form). Das Prinzip flexibel/festgelegt ist auch in Maschinen mit verschiedenen auswechselbaren Werkzeugen realisiert. Black&Decker-Maschinen lassen sich mit wenigen Handgriffen von einer Bohrmaschine in eine Schleifmaschine verändern, aber bereits dass verschiedene Bohrerdurchmesser verwendet werden können, lässt sich unter diesem Gesichtspunkt sehen. Man kann für solche Maschinen verschieden Lochkarten verwenden und man kann die Lochkarten leicht kopieren - deshalb spreche ich von Software - und in anderen Maschinen verwenden. |
Viele Bilder von vielen Modellen technikum29.de |
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Zur Geschichte der Lochkarte [ ]:
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Bei J. Jacquard ist die Anordnung der Löcher auf der Lochkarte analog zum Muster, das gewoben wird. Bei den Karten von H. Hollerith's Volkzählung haben die Lochstellen indexiellen Charakter. Auf seiner Karte gibt es beispielsweise vier Löcher, die für verschiedene Hautfarben, drei für den Zivilstand, sechs für den Beruf usw. stehen. Dieser digitale Charakter der Lochung ist schliesslich konsequent umgesetzt, wo die Löcher als Codierung für alphabetische Zeichen verwendet werden, so dass Texte geschrieben werden können (vgl. Todesco 1992:81). Programmierbare Maschinen sind Maschinen, deren Steuerung variabel ist. Von eigentlicher Programmierung spreche ich, wenn beim Programmieren eine Programmiersprache verwendet wird. Dazu muss die Steuerung der Maschine so eigerichtet werden, dass die Schalterkonfigurationen als sprachliche Codierung erscheinen, also sekundär lesbar sind. Man kann in diesem Sinne eine Stadt so bauen, dass ein Pilot, der über die Stadt fliegt, lesen kann, wie die Stadt heisst. Als sekundär lesbar bezeichne ich das, weil es primär eine Stadt ist und es für Städte unwichtig ist, dass ein Pilot ihren Namen lesen kann. Genau das gleiche gilt bei der Programmierung von Computern. |
siehe auch: Spieldose
Eine Veranschaulichung aus der Wikipedia:
Der Inhalt einer Million Lochkarten füllte damit etwa eine 80-MB-Festplatte, eine in den 1970er Jahren übliche Größenordnung auf Großrechnern. Als einzelner Kartenstapel würde dies rechnerisch mit 170 Metern etwa die Höhe des Ulmer Münsters ausmachen, das Gewicht beträgt in trockenem Zustand etwa 2.500 kg, die etwa 100 kg Verpackung nicht mitgerechnet: zur Anlieferung von 80 MB wäre ein Kleintransporter mit ca. 6 m3 Fassungsvermögen nötig. Auf einem kleinen USB-Medium mit 8 GB speichern wir also eine Kleintransporter-Kolonne von einem halben Kilometer Länge.
Ab 1965 Jahre verbreiteten sich in den Rechenzentren Magnetbänder, die schneller warer und eine wesentlich höhere Kapazität in Bezug auf Volumen und Gewicht haben. Ab 1975 war die Lochkarte weitgehend von Magnetbandkassetten und Disketten abgelöst.