siehe auch Zeittafel und Hypertext-Projekt diasynchron |
Als Kalender bezeichne ich einerseits die Praxis, in welcher mit Einheiten bezeichnete Zeitabschnitte wie Tage in Form eines Datums durchnummeriert sind, wozu ein Ausgangspunkt gewählt werden muss, und andrerseits verschiedene Artefakte, die diese Praxis - gedruckt oder elektronisch - etwa als Abreisskalender, Adventskalender oder als Agenda materiell alsVerzeichnis repräsentieren. Der Witz des Kalenders besteht nicht darin, dass es immer wieder Tag oder Sommer wird, sondern darin, dass wir Tage zählen und dazu einen Anfang festlegen. Der Kalender entspricht einem linearen Denken, während Jahreszeiten oder Wochentage zyklisch immer wieder kommen. Natur ist zyklisch, was Menschen tun, ist linear.
Der Kalender beruht darauf, dass Jahre und innerhalb der Jahre Tage gezählt werden, was sich in jeden Jahr wiederholt, wodurch eine zyklische Erscheinung linearisiert wird. Die Internetzeit ist eine Art Gegenbeispiel, das nur linear zählt.
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Quasi-etymologisch: Das lateinische "Calendarium" ist ein Verzeichnis der "Kalendae", also der Monatsanfänge, die im römischen Recht für allerlei wichtig waren. Das Kalendarium, ein Schriftwerk, das die Kalenderdaten zeigt.
Differenziell ist das Dokument gemeint, das den Kalender enthält. Vielleicht haben Menschen die Abfolge von Jahren im Sinne der Jahreszeiten schon erkannt, als sie noch keine Buch darüber führen konnten. Sie hatten den Kalender sozusagen im Kopf, oder im Gespräch, wenn sie Vergangenes datierten.
Die Ägypter haben Dokumente hinterlassen, die das Jahr auf 365 Tage festlegten, Ptolemäus hat sogar ein Schaltjahr eingeführt, das von Julius Caesar übernommen wurde.
Das Zählen der Tage ist wichtig bei einem befristeten oder verzinsten Dahrlehen. Das Wort „Kalender“ entstammt dem lateinischen Calendarium (Schuldbuch). Dies war ein Verzeichnis der Kalendae, der jeweils ersten, auszurufenden (calare „ausrufen“) Tage der antiken Monate. An diesen wurden Darlehen ausgezahlt und Darlehensrückführungen sowie Zinsforderungen fällig. [ ]
Geschichte(n):
Die ältesten heute noch bekannten Kalender stammen aus den frühen Hochkulturen Ägyptens und Mesopotamiens. Hier zeigten sich schon zwei grundlegende Kalendertypen, die bis heute die meisten Kalendersysteme prägen: der an den Mondphasen orientierte Mondkalender und der astronomische Kalender, der den Lauf der Himmelskörper widerspiegelt.
Spätestens von den Babyloniern wurde der siebentägige Wochenzyklus entwickelt, der heute fast weltweit den Ablauf des Alltags regelt. In anderen Kalendern gab es ähnliche Zyklen, zwischen fünf und zehn Tagen.
Die Anpassung von Wochen und Monatsfolgen an die feste Größe des astronomischen Jahres war nicht einfach zu lösen. Es kam zur Herausbildung verschiedener Kalendersysteme.
Der Die Einführung eines ägyptischen Verwaltungskalenders auf 365-Tage-Basis folgte spätestens im dritten Jahrtausend v. Chr. Dieser konnte jedoch das Durchwandern der Jahreszeiten nicht verhindern. Die ägyptischen Könige bemängelten die Jahreszeitenverschiebung, doch erst Ptolemaios III. unternahm 238 v. Chr. einen Versuch zur Einführung eines Schalttages. [ ]
Der julianische Kalender wurde 45 v. Chr. von Julius Caesar eingeführt. [ ]
.. und lustige Geschichten: Französischer Revolutionskalender
siehe auch Uhrzeit und Kalender, Mittelalter, erfundenes Mittelalter