Die Linguistik und darin insbesondere auch die Graphetik kennen kein hinreichendes Konzept von Schreiben als einer herstellenden Tätigkeit. Die Theorien verwechseln sehr oft Text und Schrift oder setzen beides gleich.
Im typischen Fall wird Schrift - auch wenn ihre Materialität gesehen wird - wahrgenommen, statt hergestellt:
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Als Graphetik bezeichne ich eine schriftlinguistische Disziplin, die sich in Abgrenzung zur Graphematik mit formalen Elementareinheiten der Schrift, mit Typen von Schriftsystemen und ihren unterschiedlichen Gestaltungen befasst. "Sehr grob: Graphetik hat es mit den Graphen, Graphematik mit Graphemen zu tun" (Günther 1990a: 98).
Typische Unterscheidungen sind Handschrift/Druckschrift, Kurzschrift (Stenografie)/Langschrift. Schrifttypen wie gotische Schrift, Fraktur, Sütterlinschrift, lateinische Schrift, sowie die Bildschirmtypo- und -piktografien, auch nicht-einzelsprachgebundene Bilder- und Zeichenschriften.