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Du sollst Dir kein Bildnis machen!

Als Atom bezeichne ich zwei ganz verschiedene Dinge:

  • Das Unteilbare, das der Natur als Baustein dient.
    Dass die Natur etwas baut, ist eine archaische Redeweise.
     
    Als Bausteine ist das Atom das kleinste Teilchen, aus welchem alle Stoffe bestehen. Die Eigenschaften der Stoffe sind durch die räumliche Anordnung der Atome bestimmt.
    Jedes Atom gehört zu einem bestimmten chemischen Element. Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich in ihrer Grösse und Masse und darin, wie sie chemisch reagieren und sich zu Molekülen oder festen Körpern zu verbinden.
     
  • Das Teilbare, das die Atomphysik begründet
     
    Das Atom der Physiker ist ein gedankliches Konstrukt (was oft mit einem Modell verwechselt wird), das durch viele Experimente nicht falsifiziert wurde. Es beinhaltet verschiedene Teilkonstrukte, wie Protonen und Elektronen, welchen physikalische Massen und Ladungen zugerechnet werden.
     
    Solche Atome bilden die Materie, die Massen und Ladungen begründet und ihrerseits auch keine Eigenschaften hat, die Eigenschaften von Stoffen anders als durch Emergenz begründen können.
     
    Die elementaren Stoffe bezeichne ich als chemische Elemente. Sie sind in dem Sinne chemisch, dass sie Eigenschaften haben, die sie unterscheidbar machen.
     
    Die "Elemente" der Atome kann ich nicht unterscheiden.

 

Etwas Geschichte in Form von Geschichten:

In der griechischen Philosophie ist die Atomvorstellung erstmals im 5. Jahrhundert v. Chr. bei Leukipp überliefert. Sein Schüler Demokrit systematisierte sie und führte den Begriff átomos (ἄτομος) ein, was etwa „das Unzerschneidbare“ bedeutet, also ein nicht weiter zerteilbares Objekt. Diese Bezeichnung wurde Ende des 18. Jahrhunderts für die damals hypothetischen kleinsten Einheiten der chemischen Elemente der beginnenden modernen Chemie übernommen, denn mit chemischen Methoden lassen sich Atome in der Tat nicht „zerschneiden“.

Einen entscheidenden Beitrag lieferte A. Einstein 1905, indem er die bereits seit langem bekannte, im Mikroskop direkt sichtbare Brownsche Bewegung kleiner Körnchen [ HIER wird das Wort Körnchen verwendet ! ] quantitativ dadurch erklärte, dass sie von zufällig gehäuften Stössen von Atomen oder Molekülen aus der Umgebung herrühre.
Was im Mikroskop "gesehen" wird, ist dabei unerheblich, weil man Atome nicht sehen kann. Es gibt mittlerweile verschiedene bildgebende Verfahren, die Atome "zeigen".

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Bildquelle: Wikipedia
 
Ein Heliumatom: Der Atomkern (rosa) liegt im Zentrum einer wesentlich größeren Wolke aus zwei Elektronen (grau). In einer maßstäblichen Darstellung würde zu einem Atomkern mit Durchmesser 1 Millimeter eine Elektronenwolke von etwa 100 Meter gehören. Rechts oben ist der Kern aus je zwei Protonen und Neutronen zusätzlich schematisch und vergrößert dargestellt.

Nachdem A. Lavoisier 1789 - eine chemische Revolution während einer Revolution - den heutigen Begriff des chemischen Elements geprägt und die ersten Elemente richtig identifiziert hatte, benutzte 1803 J. Dalton das Atomkonzept, um zu erklären, wieso Elemente immer in Mengenverhältnissen kleiner ganzer Zahlen miteinander reagieren (Gesetz der multiplen Proportionen). Er nahm an, dass jedes Element aus gleichartigen Atomen besteht, die sich nach festen Regeln miteinander verbinden können und so Stoffe mit anderen Materialeigenschaften bilden. Ausserdem ging er davon aus, dass alle Atome eines Elements die gleiche Masse hätten, und begründete damit den Begriff Atomgewicht.

J. Thomson entdeckte 1897, dass die Kathodenstrahlen aus Teilchen bestimmter Ladung und Masse bestehen, und dass deren Masse kleiner als ein Tausendstel der Atommasse ist. Diese Teilchen wurden als Elektronen bezeichnet und erwiesen sich als ein Bestandteil aller Materie, was dem Konzept des Atoms als unzerteilbarer Einheit widersprach. J. Thomson glaubte, dass die Elektronen dem Atom seine Masse verliehen und dass sie im Atom in einem masselosen, positiv geladenen Medium verteilt seien wie „Rosinen in einem Kuchen“.
Und dann kam die Atomphysik !


 

Physik, AKW, Atombombe

"Die glückverheissenden Perspektiven des Atomzeitalters des Friedens sind keine unerreichbaren Utopien. Schon heute mit Händen greifbar, liegt der neue Reichtum der Natur vor uns. ... Für menschliche Siedlungen bieten Atomkraftwerke den grossen Vorteil, dass sie keine rauchenden und rußenden Schlote haben. Man kann also Atomkraftwerke auch im Zentrum von Großstädten errichten. Dies ist besonders dann sehr zweckmässig, wenn die Abwärme des Kraftwerkes zur Heizung der Häuser benutzt werden soll. Wenn in Berlin Atomkraftwerke an die Stelle der jetzigen Kohle-Elektrizitätswerke getreten sein werden, dann wird die heute noch über der Stadt lagernde Ruß- und Rauchwolke verschwunden sein, und alle Häuser werden mit Atomkraft zentralgeheizt werden." Prof. Robert Havemann, „Ein neues technisches Zeitalter bricht an“, 1955.


 
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