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Ähnlichkeit ist ein -keit-Wort

Als ähnlich bezeichne ich zwei Zu- oder Gegenstände, die in einer oder mehreren, nicht aber allen Eigenschaften oder Merkmalen übereinstimmen, also nicht ganz gleich und nicht identisch sind. Der Grad der Ähnlichkeit bemisst sich nach dem Verhältnis der gemeinsamen zu den unterscheidenden Eigenschaften.

Beispiel:
Ein Autofahrer ist einem Busfahrer ähnlich hinsichtlich der Eigenschaft, ein Strassenfahrzeug zu führen. Beide sind einem Lokomotivführer ähnlich hinsichtlich der Eigenschaft, ein erdgebundenes Fahrzeug zu führen. Alle drei sind einem Flugkapitän und einem Schiffsführer ähnlich hinsichtlich der Eigenschaft, ein Fahrzeug zu führen. Die Ähnlichkeit ist grösser, wenn alle Fahrzeugführer Personen befördern; geringer, wenn teils Personen, teils nur Lastgüter befördert werden.

Ich verwende Ähnlichkeit als Kriterium für Klassifikationen.


 

Literatur (Wikipedia)

Schon Aristoteles hat das Verhalten von geometrisch ähnlichen Holzstäben gegen Biegung betrachtet. Galileo Galilei untersuchte die Bruchfestigkeit geometrisch ähnlicher Zylinder und spekulierte über die mögliche Größe von Tieren. Isaac Newton verwendete den Begriff der mechanischen Ähnlichkeit bei der Bewegung von Körpern in Flüssigkeiten, aber erst J. Bertrand hat 1847 das Prinzip der mechanischen Ähnlichkeit in voller Strenge und Allgemeinheit ausgesprochen.
Die Ähnlichkeitstheorie beschäftigt sich damit, aus einem bekannten und zugänglichen (Modell)-System Rückschlüsse auf ein geplantes und experimentell unzugängliches (Real)-System zu bilden, das z. B. größer oder kleiner, schneller oder langsamer oder sich in anderen Dimensionen nur quantitativ vom bekannten System unterscheidet. Dabei müssen gegebenenfalls weitere Randbedingungen eingehalten werden, damit Rückschlüsse möglich sind. Angewendet wird die Theorie z. B. in folgenden Fällen:
Wenn die Aerodynamik eines neuen Flugzeug-Typs im Windkanal untersucht und optimiert werden soll, jedoch kein Windkanal zur Verfügung steht, der groß genug ist, das Flugzeug in Originalgröße aufzunehmen. Man experimentiert stattdessen mit einem kleineren Modell. Die Ähnlichkeitstheorie beschäftigt sich damit, worauf geachtet werden muss, damit es möglich ist, die Messergebnisse aus dem Modell-Versuch, auf das geplante Flugzeug und dessen Größe zu übertragen. Sowie mit welchen Faktoren die am Modell ermittelten Messgrößen umgerechnet werden müssen.
Wenn ein größeres Flugzeug konstruiert werden soll, aber schon Mess- und Erfahrungswerte von einem kleineren Flugzeugmodell zur Verfügung stehen. Ausgehend von den bekannten Leistungs-Daten des bestehenden Flugzeugtyps ermöglicht die Ähnlichkeitstheorie einen Entwurf für ein größeres Flugzeug hochzurechnen. Wenn eine Baureihe von Motoren entwickelt werden soll, mit einer Abstufung unterschiedlicher Leistungsdaten. Die Ähnlichkeitstheorie ermöglicht es, einen Grundentwurf zu machen, bei dem dann bestimmte Parameter systematisch variiert werden, um die verschiedenen Leistungen zu erreichen. Man spart dadurch den Aufwand, für die verschiedenen Leistungsstufen jedes Mal den kompletten Konstruktions-Prozess zu durchlaufen.

siehe auch: Familienähnlichkeit

Zitat

"Auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit ist alles Klassifizieren oder die Sprache aufgebaut, auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit all unser Urteilen oder die Anwendung der Sprache. Alle Logik aber, auch die Algebra der Logik, geht von dem mathematischen Begriff der Gleichheit aus und ist darum eine gefährliche Wissenschaft. Um nicht zu weit abzuschweifen, sei nur kurz erwähnt, daß auch der Begriff oder das Gefühl der Kontinuität aus dem Gefühle der Ähnlichkeit allein entsteht.“ (F. Mauthner: Beiträge zu einer Kritik der Sprache
 
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