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Tagesziel: Aufbau eines Wissensmanagements
Diskussion unseres diskursiv-dialogischen Standes:
Wir haben nun - im Prinzip - die technischen Voraussetzung, um mit unserem konstruktiven Wissensmanagment zu beginnen: Wir haben eine WWW-Site und das WebCT, und wir können halbwegs damit umgehen.
Diese Technik ist der diskursive Teil der Lernveranstaltung. Wir haben mit relativem Basiswissen zur Technik angfangen, wir können Werkzeuge und Skills beliebig weiterentwickeln. Wir haben damit im individuellen Lernprozess die historische-gesellschaftliche Entwicklung der (Internet)-Technik nachvollzogen, wobei wir natürlich noch in den Anfängen stecken.
Wir haben einige theoretische Reflexionen dazu, wie wir mit dieser Internet-Technik umgehen, respektive in welchem Selbstverständnis wir die Technik benutzen (Techno-Logie). Wir haben die Konzepte "Diskurs-Dialog" und "operationelle Geschlossenheit" als Beispiele andiskutiert.
Unsere Selbstverständnisse bilden den dialogischen Teil der Lernveranstaltung.
Wir werden uns im folgenden organisieren, also eine exemplarische Wissens-Organisation entwickeln. Das ist der kollaborativ-kommunikative Aspekt der Lernveranstaltung, in welchem es um die Vernetzung des Wissens geht.
Das konstruktive Wissensmanagement ist ein autopoietischer-selbstreferentieller Prozess (ein Theorieteil, den wir noch nicht angesprochen haben). Im wesentlichen geht es darum, dass die Teilnehmenden sich den Organisationsprozess des Wissens bewusst machen, indem sie diesen Prozess selbst bestimmen, statt hierarchisch aufoktruiert bekommen. Auch die Inhalte (sogenanntes Contentmanagement) sind selbstreferentiell. Niemand weiss hierarchisch vorweg, welches Wissen "gemanagt" werden muss. Ein wesentlicher Teil des Wissensmanagement ist die Identifikation von relevanten Inhalten (Vergl. das Referat von Marco Bettoni).
Ich schlage vor, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen ein Wissensmanagement entwickeln. Wir können die in Form eines Protokolls tun. Und wir können unsere www-Site als Protkoll auffassen, wenn wir darauf selbreferentiell machen, was wir für sinnvoll erachten.
Welche Fragen sind typische Wissensmanagementfragen und was haben wir an Antworten zu sochen Fragen bisher entwickelt?
wie strukturiert man Wissen, wie organisiert man Wissen? auf welche Weise kann Wissen auf welchen technischen Plattformen bereitgestellt werden? Wie führt man implizites Wissen in explizites über? wie kann Wissen verbreitet werden? wie bringt man Mitarbeiter dazu, ihr spezifisches Wissen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen?
Gelben Seiten
Einige Methoden sind quasi Common sense im Wissensmanagement (auch dort, wo sie noch nie funktioniert haben). Es gibt in diesem Common-sense-Wissensmanagement einige sogenannte Thinktools, die Methoden generieren. Die Standardbeispiele des Einfältigen haben wir in unserem WebCT. Ein Beispiel, das wir exemplarisch etwas ausprobieren wollen, sind die "Gelben Seiten". Wir werden weiter Methoden diskutieren.
Software-Tools
Bei Bedarf zeige ich zwei Softwareprodukte aus dem Wissensmanagement. Das eine ist die Applikation
"Knowledger" - eine professionelle Umgebung für grössere Firmen auf Lotus-Computern. In der Funktionalität gibt es relevante Unterschiede zu unserer HTM-Umgebung, obwohl scheinbar dieselben Ideen appliziert werden. Die Lösung ist sehr sensibel für Hierarchien, wie sie in Unternehmungen zu finden sind. Es geht also nicht nur darum, die Dokumente zu finden, sondern auch darum, dass nur die richtigen Leute im Betrieb die Dokumente finden.
MailTack ist eine Mail-Software. Mehr dazu gibts unter: MailTack.
Hyper-Lexikon
Wir analysieren unser Texte auf Erklärungen und Definitionen, die wir ins Lexikon kopieren.
Kollaboration
Am Beispiel der Diskussion unserer Einstiegsseiten. Die Ordnungen im Inhalt ....
Die Kernfrage ist: Wie kommen wir zu einer für uns vernünftigen Organisation unseres Wissensmanagements - und damit verbunden unserer www-Site.
Handlung und Interpretation
Ich sehe die Veranstaltung vollständig im Bereich des Handelns. Was die Beteiligten sich dazu vorstellen, ist nicht erheblich. Die Frage ist nur, ob sie zusammen etwas tun oder nicht - und das geschieht natürlich nur, wenn die einzelnen Beteiligten einen Sinn generieren können. Dieser Sinn muss aber keineswegs gemeinsam sein. In dieser konstruktivistischen Sicht konstruieren wir nicht die Wirklichkeit, sondern Erkärungen. Erklärungen sind Mechanismen, und die Fähigkeit solche Mechanismen herzustellen ist Wissen. Die meisten Erklärungsmechanismen werden natürlich nicht hergestellt, sondern nur beschrieben. Und von den beschreibenen Mechanismen lassen sich die meisten nicht herstellen, es sind Pseudomechanismen, die auf Pseudo-Wissen beruhen.
Es gibt beliebig viele Verfahren im Wissensmanagement. Ein Ziel des konstruktiven Wissensmanagement ist die eigenen Verfahren explizit zu machen. Rolf erläutert nach welchen Gesichtspunkten er Einträge in des Hyperlexikon vornimmt. Dieses Verfahren ist aber für den gemeinsamen Prozess unerheblich. Ob andere Menschen mit ganz anderen Ideen arbeiten ist egeal, solange sie an derselben Hyperbibliothek arbeiten, betreiben sie ein gemeinsames Wissensmanagement.
Etwas, was wir letztes Mal nicht besprochen haben:
Eine generelle Problemstellung des Wissensmanagement lautet: Wenn ich nur wüsste, was ich weiss. Dazu gibt ein Bildchen:
Was wir wissen,
dass wir wissen Ziele: gemeinsame Wissensbasis, Inventarisierung des Wissens Instrumente: Benchmarketing, organisationales Lernen, ... |
Was wir wissen,
dass wir nicht wissen Ziele: Suche nach neuem Wissen, Schaffen von neuem Wissen, Exploitation von neuem Wissen Instrumente: F&E, Marktforschung Wettbewerbsanalyse |
Was wir nicht wissen,
dass wir wissen Ziele: verborgenes oder implizites Wissensnutzbar machen Instrumente: Audits, Netzwerke, Ausbildung |
Was wir nicht wissen,
dass wir nicht wissen Ziele: Entdecken von Risiken und von neuen Möglichkeiten Instrumente: Chaostheorie, Dilemmas, kreative Spannung, ... |
Ich habe eine Variante dieser Fragestellung für mein eigenes Wissmanagement-Projekt:
Wie kann ich das, was ich weiss, sinnvoll darstellen?
Die abstrakte Lösung - im Sinne eines Projekt-Konzeptes lautet: Hyper-Bibliothek. Die praktische Erforschung besteht darin, eine Hyper-Bibliothek zu schreiben. Dabei mache ich Erfahrungen, die in die Bibliothek einfliessen.
Damit mache ich mir auch bewusst, was Erforschung heisst. Ich erforsche nicht etwas vorhandenes, sondern etwas, was der Fall sein könnte. Ich untersuche praktisch, was ich wann wie wieder finde.
Hyperkommunikation
Management überhaupt
Lernende Organisationen