Als Matrizendrucker (Spiritusdrucker, Blaudrucker bezeichne ich ein recht einfaches Gerät zur Vervielfältigung von Dokumenten nach dem Ormigverfahren (Hektografie) von einem speziell angefertigten Original, der MatrizeMatrize. Er wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Verwaltungen verwendet. Mitte der 1990er Jahre wurden die Matrizendrucker zunehmend durch Fotokopiergeräte verdrängt. Die Matrize ist ein Papier, das an den druckenden Stellen mit der abzugebenden Farbe beschichtet wird. Dazu wird es auf eine spezielle Folie, die ähnlich wie Kohlepapier funktioniert, und schreibt oder zeichnet. Allerdings wird der Durchschlag nicht auf ein neues Blatt geschrieben, sondern auf die Rückseite des zu beschreibenden Papieres. Diese Kopie ist somit spiegelverkehrt und dient als Vorlage für den Druck. Die Beschichtung der Folie besteht aus einem speziellen, alkohollöslichen Wachs, und durch den Druck des Schreibens bleibt diese auf der Rückseite des Papiers haften. Durch Wechsel der Folien kann man mehrfarbige Matrizen herstellen. Die Matrize wird auf eine Trommel gespannt und diese gedreht. Unter der Trommel wird das zu bedruckende saugfähige Papier hindurchgezogen, nachdem es hauchdünn durch einen feinporigen Schwamm mit Spiritus benetzt wurde. Der Alkohol löst winzige Partikel von der Matrize, und das zu bedruckende Papier nimmt diese auf – ein Abzug entsteht. Von der Matrize wird dabei bei jedem Durchgang ein wenig Wachsfarbe entnommen. Ein Matrizendrucker, Spiritusdrucker oder Blaudrucker, auch unter dem Begriff Ormigverfahren bekannt, ist eine Form der Hektographie, bei der ein recht einfaches Gerät zur Vervielfältigung verwendet wird. Mit dem Matrizendrucker kann man eine begrenzte Anzahl von Abzügen (je nach Qualität der Matrizen bis maximal 250 Exemplare[1]) von einem speziell angefertigten Original – der Matrize – herstellen. Geschichte Der Matrizendrucker wurde 1923 in Deutschland von Wilhelm Ritzerfeld entwickelt. Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts gewann er an Popularität besonders in Verwaltungen, Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Eine weite Verbreitung bestand bis Ende der 1970er Jahre, Mitte der 1980er Jahre wurden die Matrizendrucker jedoch zunehmend durch den weit verbreiteten Einzug der Fotokopiertechnik verdrängt.[2][3] Der Begriff Ormig-Vervielfältigung geht auf die Berliner Firma Ormig zurück; gebräuchlich war auch die Bezeichnung Blaupause. Der bekannteste Hersteller in den Vereinigten Staaten war die Ditto Corporation of Illinois, wodurch besonders in Nordamerika auch der Begriff „Ditto machine“ geprägt wurde. Im Vereinigten Königreich hingegen wurden Matrizendrucker vor allem von der Associated Automation Ltd of Willesden, London NW10, einem Tochterunternehmen der Elliott-Automation Ltd für die Block & Anderson Firma unter dem Markennamen „Banda“ vertrieben, wodurch sich dort der Name „Banda machine“ verbreitete. [ ] siehe auch Holzschnitt, Drucktechnik, Vervielfältigung, Kopie |
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