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siehe auch Komplementarität, Komplement

Als komplementär bezeichne ich gegensätzliche, aber sich ergänzende Eigenschaften eines Objekts oder Sachverhaltes.

Das klassische Beispiel ist der - von N. Bohr in der Quantenphysik eingeführte - sogenannte "Welle-Teilchen-Dualismus", in welchem Quantenobjekte postuliert werden, die als Wellen und als Teilchen beobachtet werden. Das Komplementäre ist in diesem Fall die Vorstellung des Quantenobjektes als "Etwas", was sowohl als auch.

Hinweise:

In der Mengenlehre wird der Ausdruck homonym verwendet, für den Bereich einer überlappenden Menge, der nicht überlappt.
In der Wirtschaft wird von einer Komplementärwährung gesprochen, wenn in lokalen Wirtschaftsräumen alternative Währungen vorhanden sind.

In einem umgangssprachlichen Sinn:

- bezeichne ich den Amboss als komplemtäres Werkzeug.

- bezeichne ich Form und Inhalt als komplemtär.

Komplementärfarben treten immer zu zweit auf, die miteinander gemischt eine unbunte Farbe ergeben – je nach Mischungsart Weiss, Grau oder Schwarz.
Im strengen physikalischen Sinn sind zwei Lichtfarben komplementär, wenn ihre Summe das volle Spektrum des weißen Lichtes ergibt (wie auch alle Spektralfarben zusammen Weiß ergeben). Das heißt, die spektralen Remissionskoeffizienten und Transmissionswerte müssen sich bei jeder Wellenlänge gegenseitig zum Wert 1 ergänzen.

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Bildquelle: Wikipedia

 

C. Lévi-Strauss erkannte in der Bildung von "komplementären Gegensätzen" (sog. Dichotomien) wie „Mann↔Frau“, „alt↔jung“, „klein↔groß“, „kalt↔heiß“ usw. das Grundmuster jeglicher Kategorisierung im menschlichen Denken.


 
[ wp ] [ 25.11.25 ]