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Literatur

Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie
Negative Dialektik
Jargon der Eigentlichkeit
Wozu noch Philosophie

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mit Horkheimer, Max: Dialektik der Aufklärung
mit Horkheimer, Max: Ästhetische Theorie

zur Person

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Bildquelle: Wikipedia
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Theodor W. Adorno (1903-1969, eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund) war Philosoph. Er zählt mit >M. Horkheimer zu den Hauptvertretern der als Kritische Theorie bezeichneten Denkrichtung, die auch unter dem Namen Frankfurter Schule bekannt wurde.

„Denken als Enzyklopädie, ein vernünftig Organisiertes und gleichwohl Diskontinuierliches, Unsystematisches, Lockeres drückt den selbstkritischen Geist von Vernunft aus. Er vertritt, was dann aus der Philosophie, ebensowohl durch ihren wachsenden Abstand von der Praxis wie durch ihre Eingliederung in den Betrieb, entwich, Welterfahrung, jenen Blick für die Realität, dessen Moment auch der Gedanke ist. Nichts anderes ist die Freiheit des Geistes.“ – Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. In: Gesammelte Schriften in 20 Bänden, Band 6. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003. S. 36.

Zitate

"Von der autonomen Kunstsprache der Musik ist im Geist der Zeit eine kommunikative übrig. Diese erlaubt so etwas wie soziale Funktion. Sie ist der Rest, der von der Kunst bleibt, wenn das Moment der Kunst einmal an ihr zerging. Jener Rest tritt deshalb so leicht und widerstandslos aus der Kunst hervor, weil sie selbst erst so spät zur vollen Autonomie gelangte und neben dieser heteronome Momente, wie etwa die disziplinäre Funktion in der mittelalterlichen Musikübung, immer mitschleppte. Man kann die Funktion von Musik nach dem gesellschaftlichen Verlust dessen, was sie zu großer Musik prägte, nur dann recht verstehen, wenn man sich nicht verschweigt, dass sie in ihrem emphatischen Begriff nie ganz aufging. Stets gesellte ihr das Außerkünstlerische des Wirkungszusammenhangs sich zu. Unter gesellschaftlichen Bedingungen, die der Konstitution ihrer Autonomie im Bewusstsein der Hörer nicht mehr günstig sind, kommt es notwendig wieder obenauf. Nur darum fügt aus den versprengten Gliedern der Musik sich etwas wie eine zweite musikalische Massensprache, weil die ästhetische Integration ihrer buchstäblich sensuellen, vorkünstlerischen Elemente von je prekär war; weil diese Elemente die ganze Geschichte hindurch darauf lauerten, der Entelechie des Gebildes zu entrinnen und sich zu desintegrieren." (Einleitung in die Musiksoziologie, Kapitel III: Funktion)


 
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