Den Ausdruck Zirkularität verwende ich kybernetisch dafür, dass der Output eines Systems als dessen Input verwendet wird. Das Standardbeispiel ist die elektrische Hausklingel, bei welcher der Input "Magnet einschalten" zum Output "Magnet ausschalten" führt und vice versa. |
Von (un-logischer) Zirkularität wird gesprochen, wo Zirkelschlüsse gemeint sind, also wenn in einer Definition das zu Definierende in der Definition auch erscheint. Vergleiche dazu aber die differenztheoretische Definition, wonach ein System die Differenz zwischen dem System und seiner Umwelt ist.
Der logische Zirkelschluss wird auch im Teufelskreis beschrieben.
Das fundamentale Prinzip der Kybernetik: Zirkularität
Literatur
„Wenn ich von Zirkularität spreche, so verweise ich auf eine zirkuläre Dynamik des Organismus (und das heißt: eine Zirkularität innerhalb des Nervensystems sowie eine Zirkularität in der Realisierung der Autopoiesis), die dazu führt, dass dieser Organismus dem Medium als eine zirkuläre Ganzheit begegnet. Durch die Begegnung mit dem Medium wird diese Zirkularität nicht aufgebrochen, sondern es ergeben sich strukturelle Veränderungen, die dann ihrerseits den Strom der Zirkularität verändern. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Feedback des Mediums oder eine Beziehung nach dem Muster von Output und Input, sondern um eine wechselseitige Strukturveränderung von Organismus und Medium. Das ist eine vollkommen andere Situation. Und wenn die Zirkularität durch die Begegnung mit dem Medium zerstört wird, dann stirbt der Organismus“ (Maturana/Pörksen 2002: Vom Sein zum Tun, S. 158.