Die Bezeichnung Sozialwissenschaft wird sehr vielfältig - in sehr verschiedenen Klassifikationen - verwendet, wobei nicht nur verschiedene Kriterien für Wissenschaft unterstellt werden, sondern auch dafür, was mit sozial bezeichnet wird.
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Protophilosophie |
Wissenschaft |
Philosophie |
Geisteswissenschaft |
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Sozialwissenschaften | Mathematik |
Mit dieser Tabelle beschreibe ich einen Ausdifferenzierungsprozess, dessen erste Stufe etwa um 1500 die Wissenschaften hervorgebracht hat. Davor bezeichne ich alles als Protophilosophie, weil ich eigentliche Philosophie mit I. Kant anfange und mit G. Hegel beschliesse.
Alles was später "philosophisch" ist, bezeichne ich einer Konvention folgend als Geisteswissenschaft, obwohl ich Geisteswissenschaft wie die Philosophie nicht als Wissenschaft betrachte.
Bei den Geisteswissenschaften unterscheide ich formale und empirische Disziplinen.
Mathematik zähle ich zu den Geisteswissenschaften, Euklid-"Mathematik" zur Protophilosophie.
In dieser Klassifikation fehlen unter anderem die Ingenieurswissenschaften, Geschichte, Ökonomie und Theologie, die ich insgesamt nicht zur Wissenschaft zähle, auch wenn sie an Hochschulen unterrichtet und bestimmte methologische Bedingungen für Wissenschaft erfüllen. Diese Klassifikation problematisiert herkömmliche Disziplinen, die sich nicht als Ganzes einer der Klassen zuordnen lassen. Die Psychologie beispielsweise zerfällt aber auch jenseits dieser Klassifikation in Behaviorismus, Psychoanalyse, Gestalttheorie usw. Und natürlich kann ein konkreter Beitrag mehreren Klassen zugordnet werden. Die Gravitationstheorie von I. Newton, der sich mit Mathematik befasste, ist geisteswissenschaftlicher Art, sie hatte aber grossen Einfluss in der Wissenschaft.
Als Sozialwissenschaften bezeichne ich die Geisteswissenschaften, die sich mit sozialem Verhalten befassen. Den Ursprung sehe ich in den statistischen Erhebungen, die als Merkantilismus den Nationalstaat möglich machten.
Die Statistik ist eine sozialwissenschaftliche "Erfindung", die dann auch in den Wissenschaften sehr wichtig wurde. Statistik ist ein kostitutives Element der Sozialwissenschaft im hier gemeinten Sinn. Sie spielt aber in vielen Bereichen - die ich dann den Geisteswissenschaften zurechne - absolut keine Rolle.