Als Saldenmechanik (Saldo, Mechanik) bezeichne ich in Anlehnung an W. Stützel ein Verfahren zur Darstellung der Verhältnisse zwischen Ausgaben und Einnahmen in geschlossenen Wirtschaftskreisen. Die geschlossenen Wirtschaftskreise werden nach Bedarf gewählt, die globle Weltwirtschaft ist per Definition geschlossen. Für nationale Gesellschaften werden so Ausseneinflüsse geklärt. Die "Mechanik" unterscheidet Wirtschaftseinheiten (Gruppen) und die je relative Gesamtwirtschaft. Für die Einheiten gelten andere Aussagen als für die Gesamtwirtschaft.
Wenn ein Wirtschaftssubjekt mehr einnimmt als es ausgibt, muss ein anderes Wirtschaftssubkjekt entsprechend mehr ausgeben als es einnimmt. Paarweise geht das nicht, es braucht mindestens 3 Wirtschaftssubjekte. Als Wirtschaftssubjekte kommen insbesondere auch der Staatshaushalt in Betracht, da durch diese Mechanik vor allem gezeigt werden soll, wie sich die sogenannte Staatsverschuldung auswirkt. Zur Sprache:
Da nur Salden beobachtet werden, ist klar, dass mit Ausgaben immer Kaufen gemeint ist, man kann Geld für nichts anderes verwenden, man kann es nicht direkt konsumieren. Zweck dieser Darstellung (die W. Lauterbach, der 1931 im Reichswirtschaftsministerium für die Eindämmung der Arbeitslosigkeit zuständig war, als Grundlage einer Konjunkturbelebung entwickelt hatte), ist zu zeigen, dass sich die Nation nicht - resp nur durch negative Handelsbilanzen - verschulden kann, weil innerhalb der Nation jede Schuld durch ein Guthaben ausgeglichen ist.
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Bildquelle: www.saldenmechanik.info |
Die Saldenmechnik unterscheidet Geldvermögen von Sachvermögen. Als Geldvermögen gilt die Differenz zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten. Es geht dabei also nicht um Geld.
Flassbeck: Saldenmechanik
Lauterbach: Probleme der Überliquidität