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Objektpermanenz ist ein ähnliches Kunstwort wie Objektkonstanz, die beiden Begriffe stammen aber aus verschiedenen Terminologien und haben verschiedene Bedeutungen.


 

Als Objektpermanenz bezeichne ich in Anlehnung an J. Piaget zunächst anschaulich die Vorstellung, dass Objekte auch als Objekte existieren, wenn ich sie sinnlich nicht wahrnehmen kann.
Wenn etwa ein Gegenstand kurzfristig von einem andern verdeckt wird und dann wieder auftaucht, muss ich entscheiden, ob es derselbe und nicht einfach ein gleicher Gegenstand ist.

Entwicklungspsychologisch werden Erwartungen zunächst zu Bezugspersonen aufgebaut. Die daran anschliessende Fremdenangst (Fremdeln) deute ich als wahrgenommenes Fehlen einer Objektpermanenz. Das Kleinkind weiss nicht, wie sich fremde Personen verhalten und hat noch keinen Umgang mit dieser Unsicherheit.

Entwicklungspsychologisch lässt sich die Objektpermanenz und die damit verbundene Fremdenangst auch als Ausdruck des A-nicht-B-Fehlers (auch J. Piaget) interpretieren. Ein Kleinkind neigt dazu bereits Bekanntes zu focusieren und dabei Neues zu ignorieren.

S. Ceccato argumentierte "mentalistischer" nicht bezüglich Objekten, sondern bezüglich Gegenständen der Aufmerksamkeit. Wenn ich zu zwei sich unmittelbar folgenden Zeitpunkten dasselbe wahrnehme, unterstelle ich Dasselbe.

S. Ceccato fragt nach dem Unterschied zwischen einer Kamera und dem Auge und antwortet, dass das Auge Gegenstände erzeugt und permanent oder identisch hält.

Regel: Wenn Eigenschaften a, b, c ... wahrnehmbar sind, dann habe ich diese oder jene Entität vor mir, die ich schon kenne (von Glasersfeld:98)

I. Kant hat diese Wirklichkeitsauffassung problematisiert und J. Piaget hat experimentell gezeigt, dass Kleinkinder diese "Gewissheit" erwerben müssen.

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siehe auch Kausalität.


 
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