Nutzen (Kosten-Nutzen-Analyse)        zurück ]      [ Index ]      [ Literatur-Index ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]     

Differenztheoretisch kann Nutzen durch die Differenz zwischen Nutzen und Bedürfnisbefriedigung gesehen werden.

Nutzen ist ein Platzhalter in der Kosten-Nutzen-Analyse, die verschiedene Kosten für einen bestimmten "Nutzen" vergleicht und vor allem über gleiche Kosten verschiedene Nutzen gleichsetzt. Als Nutzen erscheint dabei die Bilanzierung der Kosten, die als Bedürfnisbefriedigung gesehen wird.

Beispiel:
Man kann die Kosten für Energie in verschiedenen Kraftwerktypen vergleichen. Die Energie erscheint dabei als Nutzen.
Man kann aber auch ein Windkraftwerk und eine unverbaute Landschaft vergleichen, wenn man gegen eine Windmühle ist. Dann erscheint die unverbaute Landschaft als Nutzen, der allenfalls grösser ist als die Energie, die die Windmühle liefern würde.

Kritik:
Schumacher kritisiert (in Small is beautiful), dass die Kosten-Nutzen-Analyse quantitativ orientiert ist und Qualität vernachlässigt:
"Von diesen Unterscheidungen weiss der Markt nichts. Er versieht alle Güter mit einem Preisschild und ermöglicht es uns damit, so zu tun, als wären sie alle von gleicher Bedeutung. Öl für fünfundzwanzig Mark (Gruppe 1) ist gleich Weizen für fünfundzwanzig Mark (Gruppe 2), der wiederum ist gleich Schuhen für fünfundzwanzig Mark (Gruppe 3) oder Hotelunterkunft für fünfundzwanzig Mark (Gruppe 4). Das einzige Bestimmungskriterium für die relative Wichtigkeit dieser verschiedenen Güter ist der Gewinnsatz, der sich dadurch erzielen lässt, dass man sie zur Verfügung stellt. Wenn die Gruppen 3 und 4 einen höheren Gewinn erbringen als die Gruppen 1 und 2, wird das als dafür angesehen, dass es ist, dort zusätzliche Mittel einzusetzen und sie von den letzteren abzuziehen" (S. 45)

Als Nutzen bezeichne ich ein über Kosten ermitteltes Mass, mit welchem ich quantifiziere wie gut ein Bedürfniss befriedigt wird.


In Wirtschaftswissenschaften wird Nutzen beispielsweise über Entscheidungen bei der Auswahl (Präferenz) operationalisiert. Was ich unter Alternativen wähle, hat einen grösseren Nutzen. Dem Nutzen stehen Kosten gegenüber. Etwas ist billig oder günstig, es kostet wenig oder es kostet relativ zum Nutzen wenig.

Beispiel:
Wenn ich 100 Franken habe und mir Schuhe für 50 Franken kaufe, präferiere ich das Güterbündel 1 (Schuhe und 50 Franken) gegenüber dem Güterbündel 2 (keine Schuhe und 100 Euro). Güterbündel 1 hat dann einen größeren Nutzen als Güterbündel 2. [pareto-optimal]


Nutzen ist eine Hypostasierung von nützlich. Ich kann Erdöl nutzen, also hat Erdöl Nutzen in Form von der darin enthaltenen Energie und Materie. Wenn ich Erdöl nutze, verursache ich Schaden in der Umwelt. Ich kann also dem Nutzen einerseits Kosten der Herstellung (Förderung/Verteilung) und andrerseits Kosten des Schadens gegenüberstellen.