siehe Krieg
#guterKrieg
Der Dekalog ist Verheissung. Im Dekalog steht, was Menschen tun, wenn sie Menschen geworden sind: "Du wirst nicht andere Menschen für Dich arbeiten lassen. Du wirst in Gemeinschaft, nicht in Gesellschaft leben. Du wirst keinen Grund haben zu töten, zu stehlen oder zu lügen."
Ich kann den Dekalog als Negation lesen: Was Menschen tun, wenn sie noch keine Menschen sind: Solche Menschen lassen andere für sich arbeiten. Sie eignen sich deren Vermögen an. Die elementare Form ist ein Diebstahl und ein Raub. Dann gibt es Räuberbanden (Brigaden, Gesetzlose), die durch wiederholten Raub und Plünderung für ihren Lebensunterhalt sorgen. Dann gibt es Söldner, die sich gegen Sold an Banden beteiligen. Sie werden zu Soldaten, wenn die Bande zum Militär eines Fürsten wird. G. Garibaldi und Sir F. Drake haben im Namen von Königen geraubt. Wenn ein Militär die Steuerhoheit repräsentiert, wird der Raub als Steuer bezeichnet.
Als Krieg bezeichne ich eine mittels Militär geführte Auseinandersetzung, bei welcher es um Steuerhoheit in Territorien geht. Dabei spielt keine Rolle, ob es um fremdes oder wie im Bürgerkrieg um eigenes Territorium geht.
Ich unterscheide gute Kriege von Krieg. Der gute Krieg richtet sich gegen Soldgeber, nicht gegen jene, die durch Instanzen mit Steuerhoheit zum Soldnehmen gezwungen werden (Soldaten). Wer in einer Gesellschaft mit Steuerhoheit lebt und generell gegen Krieg ist, weiss nicht, was er als Krieg bezeichnet.
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Als Krieg bezeichne ich eine mittels Militär geführte Auseinandersetzung, bei welcher es um Steuerhoheit in Territorien geht. Wer lieber Steuern bezahlt als bekommt, führt keinen Krieg. Wer sich gegen Steuererheber wehrt, muss dessen Mitlitär abwehren, also Krieg führen. Die ursprüngliche Form des Krieges ist die Eroberung von Territorien. Ich unterscheide 2 Fälle: •Die Parteien besitzen jeweils verschiedene Territorien und beanspruchen das Territorium der andern. •Die Parteien banspruchen dasselbe Territorium (Bürgerkrieg)Als Krieg bezeichne ich ein Ereignis, in welchem Menschen, die sich gegenseitig umbringen oder diese Absicht verfolgen, von anderen und dann auch von sich selbst so beobachtet werden, dass sie damit keine eigenes Anliegen, sondern eine Pflicht erfüllen. Im einfachsten oder ursprünglichsten Fall entsteht diese Pflicht durch Sold. Menschen, die für Sold morden, werden als Soldaten bezeichnet. Ehrenamtlich wird das Morden beispielsweise als Dienst am Vaterland oder - bei den Rechten - als Verteidigung von Menschenrechten legitmiert. Ich unterscheide gute und schlechte Kriege in Abhängigkeit davon, ob Pflichtgeber oder Pflichtnehmer umgebracht werden. Wenn Soldaten nur Soldaten umbringen, ist es ein schlechter Krieg, wenn sie nur hohe Offiziere umbringen, ist es ein guter Krieg. Ich beobachte eigentlich nur schlechte Kriege. Die hohen Offiziere werden praktisch immer verschont. Ich beobachte aber ein paar interessante Ausnahmen, in welchen der Ausdruck Krieg alllerdings problematisch scheint. Das wohl wichtigste Beispiel ist die Ermordung von ranghohen Hamas. Im Gazastreifen ist unklar, wer die Kriegsparteien sind. Ob Palästina ein Staat ist, scheint Geschmackssache, aber für die Führer Israels ist Palästina kein Staat und die Hamas kein staatliches Militär. Sie bezeichnen sie als Terrororganisation, führen aber trotzdem eine Art Krieg. Hier geht es mir nur darum, dass in dieser Auseinandersetzung gezieht hohe Vertreter getötet werden. Die Hamas würde das wohl auch tun, wenn sie es könnten. Ich erzähle dazu eine Geschichte zum Sold. Vorab, ich mag keine Geschichte, ich mag Geschichten. Geschichte glaube ich nie, Geschichten immer, weil niemand behauptet, das sie wahr oder richtig sind. Sold bezeichnet ursprünglich eine vorab gewährte Beteiligung am Ertrag von Räuberbanden, die Streiterein über die Verteilung dieses Ertrages im Nachhinein zu verhindern sollten. Sold begründet Gesellschaft in Form von Banden oder Fellows. Dabei spielt keine Rolle, ob Sold zunächst bedeutete, dass der ganze Ertrag in der Bande gleichmässig verteilt wird, oder ob Sold ursprünglich von einem Hauptmann gegeben wurde, der einen bestimmten Mehrwert daraus gezogen hat. In der entwickelten Bedeutung ist Sold zu Lohn geworden. Der Räuberhauptmann heisst Hauptmann, weil er das Haupt seiner Gesellschaft ist, die von anderen als Bande bezeichnet wird. Er hat einen Lieu-Tenant, der seinerseits solche haben kann. Sie werden oft als Vasallen bezeichnet. In Räubergeschichten, auch in solchen von Historikern und anderen Literaten wie etwa F. Schiller, wird die Pflicht durch einen Treueschwur zur Bande begründet. Natürlich ist die Annahme von Sold ein impliziter Vertrag, und eben oft einer, der in kritischen Situationen zur Rede steht. Dabei hilft auch schwören nichts. Die Geschichten zum Sold sind vielfältig. Meistens sind es Raubritter-Geschichten, in welchen verarmte Ritter oder hinreichend reiche Räuber in den Sold von reichen Ritter oder Fürsten treten und damit eine Leagalität erlangen, die sie mit Prisen bezahlen. Sir Francis Drake beispielsweise hatte als Pirat die Erlaubnis seiner Königin Elisabeth spanische Schiffe zu plündern. Den grossen Teil seines Ertrages durfte er behalten, seine Piraten bekamen Sold. Dort, wo die Räuberbanden im Dienst der Herrschenden ihren Ertrag nicht mehr behalten konnten, wurden sie als Militär bezeichnet. Damit einher ging, dass Räuber selten gegen Räuber kämpften, Militärs dagegen immer häufiger gegen Militärs, weil es um Hoheitsgebiete ging. Der Ziel des Militärs war wie jenes der Räuber, die Bereicherung durch Diebstahl - was bei K . Marx ursprüngliche Akkumulation heisst - und die entsprechende Verhinderung von Anliegen anderer Militärs. Die Konfrontation zwischen Militärs heisst Krieg. Die Frage, wer sich im Krieg bereichert oder bereichern will, haben die Merkantilisten abgeschaft, als sie die Nation einführten, die ein fiktiver Haushalt ist, der niemandem gehört. Die Soldaten scheinen eine Pflicht gegenüber der Nation zu haben, weil sie durch die Nation besoldet werden, genau dafür wurde die Nation gegründet. Aber unabhängig von Nation und Staat hat jede Armee wie jede Räuberbande Hauptmänner, die gemeinhin als Generäle und deren Lieu-Tenants bezeichnet werden. Ich will hier nicht darauf eingehen, wie sich diese Hauptmännerdie die Macht beschaffen, als Hauptmänner aufzutreten, sondern nur hervorheben, dass diese Hauptmänner ganz konkrete Menschen sind, die die Raubzüge der Armeen organisieren. In der merkantilisten Fiktion gelten diese Hauptmänner als Soldaten, die für ihre Pflichterfüllung einen Sold beziehen. Im gleichen Sinn gelten Gerneraldirektoren von Grossbanken als Angestellte, weil sie einen Lohn beziehen. Jenseits solcher Fiktionen beobachte ich zwei verschiedene Arten von Kriegsführung. Die eine bezeichne ich als eher traditionell. Im idealtypischen Fall - den es seit dem 19. Jhd. nicht mehr gibt, morden Soldaten Soltaten auf dem Schlachtfeld. Im typischen Fall gibt es kein Schlachtfeld, sondern Schlachten um Gebiete, in welchen auch Menschen leben. Auch dabei sterben neben den sogenannten Zivilisten hauptsächlich Soldaten und ganz selten Hauptmänner, weil diese sich in Bezug auf die Pflicht andere zu töten, eher vornehm zurückhalten, wenn es nicht eigene Soldaten sind, die der Pflicht nicht nachkommen. Eine eher moderne Kriegsführung - die ich als guten Krieg bezeichne - zielt auf die Haptmänner, die Soldaten in die Pflicht nehmen. Diese moderne Art der Kriegsführung ist ideologisch anspruchsvoll, weil sie wie jede Kriegsführung den Hauptmänner zugerechnet wird. Es wäre für die Hauptmänner fatal, aber für die Kriegsverluste und die Kriegsdauer wohl nicht, wenn sich die Generäle gegenseitig angreifen, respektive angreifen lassen würden. Für normale Kriege scheint das Verfahren - den Generälen - noch ungeeignet. Innerhalb der Nationen treten nach wie vor Räuberbanden auf. Die mir bekannten Friedensbewegungen richten sich nicht gegen solche Verbrechen. Dafür gibt es neben dem Militär eine zweite Bande, die als Polizei bezeichnet wird. Die Unterscheidung zwischen Militär und Polizei reflektiert, wer die Nation angreift. Diese Unterscheidung zerfällt im sogenannten Bürgerkrieg, der darauf beruht, dass die Generäle ihre Macht nicht behaupten können. ich will hier nicht darauf eingehen, wie andere Nationen in solche Kriege eingreifen, oder sie gar als eigentliche Kriegsform pflegen. Hier geht es mir darum, dass es manchmal hinreichend grosse Banden gibt, die wie Militärs fungieren. Die Soldaten solcher Banden erfüllen eine Pflicht. Sie können nicht durch die Polizei bekämpft werden, die sich mit Menschen befasst, die sich selbst bereichern. Solche Banden sind keine Militärs, weil die nicht durch die Nation finanziert werden. Sie werden als Terroristen bezeichnet. [ Pager-Angriffe auf die Hisbollah ] |