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Der Anbau von Getreide wird als neolithische Revolution bezeichnet. Damit verbunden werden Umwälzungen der Kultur duch Sesshaftihkeit und Nahrungsüberschuss, der die Bevölkerungsexplosion möglich machte.
In verschiedenen dystopischen Geschichten ist das Getreide das Hauptübel von allem: BoloBolo oder bei Y. Harari.


 

Als Getreide bezeichne ich kultivierte Pflanzen und auch deren Früchte, also Gräser und deren Körner. Ich unterscheide sieben Gattungen:

  • Weizen (die älteste Getreidegattung, auch Dinkel gehört dazu)
  • Roggen
  • Gerste
  • Hafer
  • Reis
  • Mais
  • Hirse
  • Mehl

    Obwohl durch den Menschen seit der neolithischen Revolution zahlreiche Kulturpflanzenarten herangezogen wurden, nutzt er weiterhin Wildpflanzen in vielfältiger Art. Wildpflanzen dienen etwa als Bestandteile artenreichen Grünlands der Ernährung raufutterfressender Nutztiere und als Wildgemüse bzw. Wildkräuter auch unmittelbar der menschlichen Ernährung. Üblich ist auch weiterhin die Sammlung (zum Teil auch der Anbau in verschiedenen Gartentypen) von Wildpflanzen als Heilpflanzen. Im Landschaftsbau wird zunehmend zur Begrünung auf gebietseigene und standortgerechte Wildpflanzen zurückgegriffen, um u. a. zur Erhaltung der genetischen Vielfalt einer Vermischung von Kultur- und Wildpflanzen sowie der weiteren Etablierung von Neophyten entgegenzuwirken.

    Das Einkorn gilt als eine der ältesten in Kultur genommenen Getreidearten

    Wie ist Getreide kultiviert worden?
    Dazu gibt es logischerweise nur Geschichten, weil das vor x-tausend Jahren passierte.

    Einfachste Hypothese: es war alles schon da!
    ... da große Bestände an Gazellenherden und wilden Getreidestandorten ganzjährig und dauerhaft ausreichend Nahrung boten. Die neue Lebensweise etablierte sich kulturell, führte jedoch im Umfeld der Siedlungen nach einigen Generationen zur Überjagung der Wildbestände. Dies veranlasste die Menschen, vermehrt Wildgetreide zu nutzen – und erstmals durch Wiederaussaat künstlich zu vermehren.

    Etwas komplizierter ist die Geschichte, wenn sie mit Gräsern beginnt.


    Getreide im engeren Sinne sind dann Zuchtformen von Süßgräsern (Poaceae). Der Ursprung des landwirtschaftlichen Anbaus kann nicht mehr ermittelt werden. Getreideanbau und -zucht wurden aber im Fruchtbaren Halbmond vor mehr als 10.000 Jahren "agrargeschichtlich belegt" (was immer das heissen soll). Die ersten angebauten Getreidearten waren Einkorn, Emmer und Gerste. In Europa verbreiteten sie sich vor etwa 7.000 Jahren. Wildgetreide wurde schon vor 32.000 Jahren als Nahrungsmittel verwendet.

    Viele Arten der Süssgräser gehören zu den ältesten Nutzpflanzen. Alle Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis zählen zu dieser Pflanzengruppe. Sie stellen in Form von Marktfrüchten oder als Viehfutter in der Veredelung heute die Basis für die Ernährung der Weltbevölkerung dar.

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    Bildquelle: Wikipedia

    Im Historischen Lexikon der Schweiz heisst der Eintrag Getreidebau, nicht GetreideANbau!
    "Getreide ist ein Überbegriff für mehrere Kulturpflanzen, die zur Familie der Süssgräser gehören. Im Fruchtbaren Halbmond in Vorderasien wurde Wildgetreide bereits vor 13'000 v.Chr. geerntet, ab ca. 9000 v.Chr. angebaut und ab ca. 7600 v.Chr. domestiziert.
    Auch dort steht mehr über Pflug und Wirtschaft als über Pflanzen, und nach dem Zerfall Roms geht es um Grundherschaft und Brachenwirtschaft. (Klar, in der Schweiz wurde Getreide nicht erfunden! und Kultur zeigt sich mehr bei Werkzeugen und Zivilisation).


    [ Steinzeit-Jäger handelten mit Getreide ]
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