(Mutter)- Gesichtsschema        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]         [ Meine Blogs ]
 
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Umgangssprachlich wird - wo auf die Unterscheidung zwischen Abbildung und Abgebildetes verzichtet wird - der Ausdruck Schema für eine Verinnerlichung eines Schemas verwendet. Das Schema ist dann etwas im Kopf oder im Denken des Menschen.


 

Als (Mutter)-Gesichtsschema bezeichne ich einen gezeichneten Kreis mit zwei runden schwarzen Flecken, die etwa so angeordnet sind, wie die Augen im Gesicht.

Wenn dieses Schema einem Säugling zeigt wird, beginnt er reflexartig an zu lächeln, weil er quasi "schematisch" seine Mutter erkennt.

In einer bestimmten Verkürzung wird gesagt, dass das Kind ein entsprechendes Schema im Kopf habe, welches es auf seine sinnlichen Erfahrungen anwende.

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Das Gesichtsschema ist einen Inversion des Kindchenschemas, es geht darum, wie ein Kind, nicht ein Erwachsener worauf reagiert.

N. Bischof erläutert eine Funktion des Gesichtsschema in Das Rätsel Ödipus [ ].

M. Spitzer erläutert das "vorprogrammierte" Gesichtsschema in Wie Kinder denken lernen [ ].

Das erste "lächeln" bezeichnet M. Spitzer als Stammhirnlächeln. Es ist ein Reflex auf das Schema, ohne emotionale Bedeutung.

Babys können ihre Aufmerksamkeit nicht steuern, sie können nicht "wollen", sie schauen das Schema unwillkürlich an. Das lenken der Aufmerksamkeit geht etwa ab dem 4. Monat, dann kann das Kink weg-sehen.
Das korrespondiert mit dem Kindchenschema, das bei der Mutter - hmmmm ? - im Stammhirn sein müsste, aber nicht leicht übersteuert werden kann.

Die Hirn-Entwicklungsthese lautet, dass am Anfang Reflexe aus dem Stammhirn steuern, und dass diese - durch Lernen - dann vom Grosshirn übersteuert werden können. Lernen bedeutet dabei, die Entwicklung des Grosshirns.

Diese Milliarden Nervenzellen, die hat das Kind schon. Wie praktisch. Und nun passiert es, dass in diesen wenigen Monaten die Verbindungen zwischen den Nervenzellen enorm zunehmen. Wir sprechen von einem Blühen. Das heißt, dass das Kind in den ersten drei Monaten enorm viele neue Verbindungsstellen schafft und damit neue Verknüpfungen, und das gibt ihm die Möglichkeit, alles zu lernen.
Angeboren ist dabei die Möglichkeit, sich erwerbend anzupassen.

M. Spitzer bezeichnet die Verbindungen der Nerven als "Spuren im Gehirn". Oder als Trampelpfade, den man im Urwald leichter folgen kann (sic)


 

Die Gehirnrinde ist eine ungefähr fünf Millimeter dicke Schicht mit ganz vielen Nervenzellen. Etwa ein Viertel Quadratmeter groß, also fünfzig Zentimeter mal fünfzig Zentimeter messend, und sie besteht aus lauter einzelnen kleinen Bereichen. Diese Bereiche sind für bestimmte Dinge zuständig. Und jetzt kommt etwas ganz Wichtiges: Ist das Baby auf die Welt gekommen, sind die Bereiche, die für ganz einfache Sachen zuständig sind, schon funktionstüchtig. Sie sind direkt mit der Außenwelt verbunden. Das heißt, es strömen Seheindrücke, es strömen Tasteindrücke, Höreindrücke und viele verschiedene andere Dinge auf den Säugling ein, und alle Eindrücke sammeln sich dann, über eine Zwischenstation, direkt in der Gehirnrinde.


 
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