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Differenz: Dissimilation versus Assimilation

Als Dissimilation bezeichne ich den Prozess, in welchem ich im Körper vorhandene Energieträger im Rahmen des (abbauenden) Stoffwechsel verwerte, im Wesentlichen also die "Verbrennung" von Fetten.

Chemisch gesehen, werden Adenosintriphosphate (ATP) durch Oxydation mit Sauerstoff produziert (das ist aber hinter meiner Sichtbarkeitsgrenze, Hier geht es nur darum, dass ich Energie durch spezifische Prozesse im Körper speichern und abrufen kann).
Bei der Assimilation werden aus der Umgebung aufgenommene, körperfremde Stoffe zu körpereigenen. Bei der Dissimilation werden diese Stoffe wieder zu körperfremden Stoffen, die ausgeschieden werden.

Für die Aneignungs-Metapher ist Dissimilation praktisch ohne Bedeutung, dort ist die Differenz zur Akkommodation relevant.


 

K. Holzkamp unterscheidet in "Sinnliche Erkenntnisse" bezüglich des Stoffwechsels "Bau-" und "Betriebsstoffe". Er hat die Systematik der Psychologie auf später verschoben und dann nie geschrieben, was er damit begründet hat, zuerst eine Wahrnehmungslehre zu entwickeln, in welcher die kritisch-psychologischen Kategorien herausgehoben werden. Dabei hat er aber mit der sogenannten Naturgeschichte begonnen, die er historisch vor der Sozialgeschichte angesiedelt hat. In der Folge hat er auch auch die dort verwendeteten Kategorienen nicht reflektiert. Er spricht von einem Funktionalismus, in welchem es ums Überleben geht.
In dieser Biologie steht der Stoffwechsel im Zentrum. K. Holzkamp unterscheidet - der bürgerlichen Tradition folgend - einen Aspekt des Baustoffwechsels, der Assimilation, als ein Vorgang, in dem die aufgenommenen Stoffe zu den verschiedenen »Bausteinen« des Organismus umgebildet oder als Reservestoffe deponiert werden, und einen Aspekt des Betriebsstoffwechsels, der Dissimilation, in welchem die direkt aufgenommenen oder durch Assimilation im Organismus gebildeten Stoffe durch Abbau in die Energie umgesetzt werden, die im Lebensprozeß aufgezehrt wird. Baustoffwechsel und Betriebsstoffwechsel, oder allgemeiner, Assimilation und Dissimilation, sind nicht zwei unabhängige Prozesse, sondern Bestandteile eines übergreifenden Prozesses, deren gegenläufiges Zueinander in der Identität des sich entwickelnden und reproduzierenden Organismus aufgehoben ist.
K. Holzkamp übersieht hier, dass die Kategorien der herstellenden Tätigkeit entstammen: Etwas herstellen brauch Material (Baustoff) und "Energie" (Betriebstoff).

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