Dampf ist ein kompliziertes Homonym, das dadurch entstanden ist, dass Wissenschaftler für das, was sie bezeichnen, keine anderen Wörter gewählt haben.
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Das Phänomen Dampf, das sich unter anderem als Wolke über einer Pfanne mit heissem Wasser zeigt, klassifiziere ich als gasförmigen Stoff, der eigentlich unsichtbar wäre, so dass dessen Sichtbarkeit zusätzlich erklärt werden muss. Ich beschränke mich hier der Einfachheit halber auf Wasserdampf.
Als Verdampfung (oberhalb des Siedepunktes) wird bei Flüssigkeiten der Übergang von flüssigem in den gasförmigen Aggregatzustand bezeichnet. Umgekehrt wird der Übergang Kondensation genannt.
Wasserdampf hat in Abhängigkeit der Tempratur verschiedenen Zustände und Eigenschaften. Dampf ist eine sichtbare Mischung aus Luft und sehr feinen Flüssigkeitstropfen. Sichtbar ist Dampf, weil die Aerosole Licht reflektieren.
Oberhalb der kritischen Temperatur ist ein Gas durch Erhöhung des Drucks nicht mehr kondensierbar. Daher wird ein überkritischer Stoff nicht mehr als Dampf, sondern nur noch als Gas bezeichnet. Gebräuchlich ist aussserdem der Begriff Fluid für einen überkritischen Stoff.
Für dieselbe Form fein verteilter, kleiner Wassertropfen in Luft werden in der Alltagssprache zusätzlich auch die Ausdrücke Kondensstreifen (am Ausgang einer Flugzeugturbine) oder bei grossflächigen Wetterphänomenen Nebel (in Bodennähe) bzw. Wolke (am Himmel) verwendet. Der naturwissenschaftliche Fachausdruck für ein Gemisch aus fein verteilten Flüssigkeitstropfen in einem Gas ist Nebel. Bei extrem kleinen Flüssigkeitstropfen (und/oder Feststoffpartikeln) bezeichnet man diese Mischung auch als Aerosol.
In der Technologie ist Dampf das, was Dampfmaschinen bewegt, also Wasser, dass hinreichend heiss ist. Was Dampf physikalisch IST, spielt dabei keine Rolle. Dampf wird operativ bestimmt durch die Funktionsweise der jeweiligen Dampfmaschine. Natürlich kann auch in der Technologie einiges über Dampf gesagt werden. Wichtig ist aber nur, wie die Dampfmaschine funktioniert. Die Funktionsweise von Kolbendampfmaschinen beruht darauf, dass Dampf sich - wie jedes erhitzte Material - ausdehnt und so den Kolben wegdrückt. Im Konsensator wird der Dampf wieder zu Wasser. N. Carnot hat sich mit quanitativen Aspekten der Dampfmaschine befasst und dabei allerhand physikalisches Wissen angesammelt. Aber die Dampfmaschinen wurden davor erfunden. Ich frage mich also, wie wurde die Dampfmaschine erfunden und weshalb wurde sie Dampf-Maschine genannt. Wohl, weil das Wort Dampf bereits geläufig war. Und für eine bestimmte Sache verwendet wurde, die durch die Erfindung neu gesehen wurde. Jetzt, nachdem es Dampfmaschinen gibt, sehe ich Dampf durch diese Maschine, deren Erfindung ich rekonstruiere: Gechichte der Dampfmaschinen. |
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