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Hier interessiert mich ein spezifischer Aspekt der Bergbaus, nämlich die Aneignung, die zu Grundeigentum führte.

Als Bergrecht bezeichne ich das die Menge der Gesetze, die Bodenschätze und den Bergbau betreffen.

Seit dem Mittelalter gab es Bergordnungen, die normalerweise an Regale und mithin an konkrete Abbaugebiete gebunden waren. Im Zuge der Verstaatlichung wurden seit dem 19. Jhd. solche Ordnungen in übergeordnetem Recht zusammengefasst und verallgemeinert.

Im wilden Westen wurden diese Prozesse anlässlich des Goldrausches quasi im Zeitraffer nochmals durchgespielt, weil die staatliche Entwicklung des Westens der heutigen USA noch nicht hinreichend entwickelt war. Siehe dazu auch Claim.

In sehr vielen ehemaligen Kolonien wurden im Rahmen der Befreiungskriege hauptsächlich und vor allem die Rohstoffe der Verfügungsgewalt des Staates unterstellt.

Im 20. Jhd betrifft das vor allem Erdöl und ein paar wichtige Metalle. Die "befreiten" Kolonien wurden zu Diktauren, die - wie zuvor - Bodenschätze über dieselben Kanäle ins Ausland lieferten. Das dabei eingenommene Geld wurde - wie zuvor - zu einem sehr kleinen Teil für die Infrastruktur des jeweiligen Staates verwendet. Typische Beispiele sind Iran, Irak, die arabischen Emirate, Libyen, aber auch südamerikaniche Staaten wie Venezuela.

Die Bodenschätze sind den jeweiligen Staaten vorbehalten, die Konzessionen mit spezifischen "Bergordungen" vergeben (wie schon im Mittelalter: Mindestinvestitionen, Beschäftigung und Ausbildung von Einheimischen, Informationspflicht über den Betrieb, Maßnahmen für Umweltschutz und Rekultivierung usw.). Einige dieser sogenannten "Entwicklungsländer" kamen auf diesem Weg zu beachtlichen Vermögen, die sich aber selten in volkswirtscchaftlichen Fortschritten niedergeschlagen haben. Vielmehr führten die privaten Monopole (OPEC) zu Rohstoffpreisen, die weit aufwendigere Abbauprozesse möglich machten, so dass auch zunächst nicht rohstoffreiche Nationen wie beispielsweise Norwegen oder rückständige Nationen wie die Sowjet Union im Welthandeln mitspielen konnten. Seit etwa 2010 wird ein eigentlicher Rohstoffkrieg geführt, der sich beispielsweise in den USA im sogenannten Fracking äussert, das die energetische Selbstversorgung ermöglichen soll, während die US-Armee weiterhin die arabischen "Rechtsansprüche" verteidigt.

Die Abbautechnologie lässt zunehmend auch an Abbaugebiete denken, die - wie der wilde Westen - staatlich noch nicht erschlossen sind. Insbesondere sind das die Meere und die Polargebiete, die aktuell erobert werden, aber auch der Weltraum wurde 2016 von den USA per Gesetz "angeeignet".

In diesem Sinne wird den nationalen Bergrechten ein internationales folgen.


Anmerkung:
Das Imperium der Fugger beruhte weitgehend auf Regalen, die sie von allerlei Adelsleuten gekauft haben.


 
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