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1. |
Die Geschichte der Programmiersprache ist immer noch ungeschrieben (vgl "Software" - virtueller Partner oder Werkzeug) zurück |
2. |
"Sprachspiel" ist ein terminus technicus von L. Wittgenstein, den er zur Kennzeichnung seiner operationalen Semantik verwendet. Nach E. Leisi sind ”operationelle Definitionen in den Jahren 1952/53 fast zugleich in drei voneinander unabhängigen Schriften vorgeschlagen worden (...): P. Kecskeméti, Meaning, Communication and Value, L. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen und von ihm selbst: Der Wortinhalt. Gemeinsam ist diesen Vorschlägen, dass ,Bedeutung‘ in engen Zusammenhang gebracht wird mit dem Gebrauch der Lautgestalt” (Leisi: 35f). zurück |
3. |
H. Tiwald unterscheidet Prozessspiele (Ereignis-Spiele) und Ergebnisspiele (Pseudo-Spiele). Fussball ist in diesem Sinne ein Pseudospiel, bei welchem die Spieler unter Einhaltung von einer Menge von definierten Regeln gewinnen wollen. Solche "Spiele" sind tautologischerweise einfach zu verstehen und zu beschreiben. Ein typisches Prozessspiel spiele etwa klene Kinder. Aber man kann natürlich auch eine Art "Fussball" spielen, ohne sich um Resultate und Regeln zu kümmern. Ein konstruiertes Ereignisspiel ist beispielsweise das Rund-um-den-Tisch-Tennis, bei welchem die Spieler den Ball möglichst lange im Spiel halten, während sie nach jedem Schlag auf die andere Seite des Tisches rennen und dort weiterspielen. Dieses Miteinander- statt Gegeneinanderspiel hat ein klar definiertes Setting, es gibt aber keine Regelverletzungen und keine Sieger. zurück |
4. |
Pragma ist griechisch und heisst ungefähr "handeln". Die auf Sprache bezogene Pragmatik ist also die Lehre vom Sprachhandeln, oder eben die Lehre, die sich mit Sprache als Handlungszusammenhang, also mit der Verwendung von sprachlichen Symbolen befasst. Innersprachliche Fragen, also Fragen zu den Sprachen behandelt die Grammatik. Die in Anmerkung 1 zur "Sprache" erwähnte Unschärfe zwischen Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie zeigt sich auch darin, dass Pragmatik oft neben Semantik und Syntax als Teilgebiet der Semiotik bezeichnet wird. Semiotik ist in diesem Sinne eine Allerweltswissenschaft, die sich mit Sprache und Sprachen befasst. Die Sprechakt-Theorie von J. Austin und J. Searle ist eine Art Paradigmenwechsel, in welchem der Focus vom Zeichen auf die Verwendung von Zeichen verlegt wurde. Systemtheoretisch sieht die Sache nochmals etwas anders aus. zurück |
5. |
Im Geräusch "kannstdubittedasfensteröffnen" kann man beliebige Unterteilungen vornehmen, wenn man es nicht durch eine Sprache hört. Etwa: kanns, tdub, itted, asfe, nster, eröff, nen. Die Sprache sagt mir dass, und die konkrete Sprache sagt mir, wie ich das Geräusch zerlegen muss. zurück |
6. |
Das ist die Krux der "Funktionalen" Systemtheorien - und der Grund dafür, dass Systemtheoretiker mit technologischem oder kybernetischem Hintergrund nicht nachvollziehen können, warum die Soziologen T. Parsons und N. Luhmann ihre Theorien als Systemtheorien bezeichen, obwohl sie sich mit Funktionen beschäftigen. G. Ropohl etwa schreibt in seiner Systemtheorie: „Es hat den Anschein als verdanke Habermas seine Kenntnisse der kybernetischen Systemtheorie fast durchweg den eigenwilligen Umdeutungen Luhmanns, und es soll uns nicht weiter stören, wenn zwei Blinde über Farbe streiten“ (S. 85). Er wirft Luhmann „hermeneutische Kreativität in der Umdeutung und Vernebelung von Begriffen“, vor und weiter den „fahrlässigen Umgang mit Begriffen“, als auch „schillernde Verbalmagie mit philosophischer Tiefe“ zu verwechseln (S. 83). „Dass Luhmann von dieser präzisen mathematisch-kybernetischen Systemtheorie, die er zu radikalisieren vorgibt, herzlich wenig versteht, dokumentiert er überdies mit einem Stufenschema“ (S. 83 f.). Er beschuldigt Habermas und Luhmann den „metaphysischen Spekulationen“ und dass solch „systemtheoretischer Dilettantismus“ auf „ärgerliche Weise erheblich die Reputation der seriösen Systemtheorie in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit“ belaste (S. 49). zurück |
Systemtheorie