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Hyperkommunikation:
Publikum

Der Hyperkommunikationsprozess beruht auf einem Hypertext, der in diesem Prozess produziert wird. Dieser Hypertext kann - wenn er etwa als Homepage im Internet steht - natürlich auch von Menschen gelesen werden, die an seiner Produktion - und mithin im Kommunikationsprozess - nicht beteiligt sind. Auf das Hyperkommunikations-System bezogen sind diese Menschen aussenstehende Beobachter oder sogenanntes Publikum. Systemtheoretisch gehören aussenstehende Beobachter als eigenständige Systeme in die Um-Welt des jeweils beobachteten Systems und können so definitionsgemäss nur in sich selbst, aber nicht mit dem Hyperkommunikations-System kommunizieren.

Ein Beobachter ohne systemtheoretische Perspektive kann natürlich das, was er zwischen dem System und dem Publikum passieren sieht, als Kommunikation zwischen zwei "Systemen" auffassen. Einem in diesem Sinne naiven Beobachter kann beispielsweise der Text einer Hyperkommunikation als Text erscheinen, der für ihn oder eben für ein "Publikum" geschrieben wurde. Man sieht ja einem Text selbst nicht an, wer ihn wozu geschrieben hat. Jeder kann in Umkehrung von P. Watzlawick's Postulat, wonach man nicht nicht kommunizieren kann, annehmen, dass alles, was er wahrnimmt, eine an ihn gerichtete Kommunikation darstelle, weil ja die ganze Welt nicht nicht mit ihm kommunizieren kann.

Wenn also etwa Fussballer einer Mannschaft sich während eines Spiels gegenseitig zurufen und Zeichen geben, dann machen sie das vielleicht als Kommunikation innerhalb der Mannschaft. Aber natürlich können das auch die Spieler der gegnerischen Mannschaft und die Zuschauer sehen. In einer solchen Situation müsste ich ein sehr ausgeprägter "Watzlawick" sein, um mir vorzustellen, dass die Fussballer auf diese Weise mit mir oder mit dem Publikum kommunizieren wollen - und zwar unabhängig davon, wie wichtig diese Informationen für mein Verständnis des Spielverlaufes sind.

Wenn ich als Zuschauer in diesem extrem ausgeprägten Kommunikationsverständis ins Spiel eingreife, indem ich einem Spieler zurufe, dass ein anderer Spieler ihm winkt, dann bin ich kein Zuschauer mehr, sondern ein Mitspieler, aber natürlich in einem anderen Spiel als Fussball, weil dort ja nur je elf auf einer Seite spielen. Auf den Rängen eines Fussballplatzes fühle ich mich ziemlich eindeutig in der Rolle des Publikums. Das heisst, ich kommuniziere nicht mit den sich zeichengebenden Fussballern.

Natürlich kann ich solche Situationen interpretieren, wie ich will, ich entscheide, was ich als System betrachte. So kann ich etwa bei einem Goal oder einem Foul mitjohlen und das als Kommunikation zwischen der Mannschaft und den Zuschauern verstehen. Ich neige aber eher zur Ansicht, dass die johlenden Fans für sich selbst johlen.


Anweisungen:

Ueberlege Dir einige Publikumssituationen und prüfe, inwiefern sie Kommunikationen sind oder enthalten!

    


 
 

Nachdem ich nun den unmittelbaren Fall des Publikums geschildert habe, will ich einen medial vermittelten Fall anfügen: ich betrachte Massenmedien.

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