Hyperkommunikation: Ein virtuelles Seminar zum Studiengang Konstruktives Wissensmanagement der Fachstelle für Weiterbildung der Uni Zürich

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Ein Gespräch über unser Protokoll       [ andere Dialoge ]


 
Jürg: Unter einem Protokoll verstehe ich die Niederschrift von Beschlüssen oder Äusserungen, die in der Veranstaltung, auf die sich das Protokoll bezieht vorkamen.
Aber das Vorkommen von Beschlüssen oder Äusserungen hat keine objektive Grundlage. Ich sprach zum Beispiel an der Veranstaltung nicht über das Thema "Fasten". Aber die Gedanken gingen durch meinen Kopf. Kamen sie also an der Veranstaltung vor oder nicht. Für mich kamen sie vor.
 
Rolf: Daniel hat in einem Gespräch vorgeschlagen zwischen zwei Formen des Protokolls zu unterscheiden: Ein sogenanntes Wort-Protokoll (dort müssten eigentlich auch die vielen äh und hm drinstehen) und einem Beschluss-Protokoll (dort müssten eigentlich nur Beschlüsse drinstehen).
Jürg schlägt jetzt eine weitere Variante vor: ein "Was-war-in-meinem-Kopf"-Protokoll.

Die Hyperkommunikation verstehe ich unter diesem Gesichtspunkt als ein kollaboratives "Was-war-in-unseren-Köpfen"-Protokoll. Wenn wir das Protokoll zusammen schreiben, sthet nicht mehr zur Debatte, wie es wirklich war, sondern wie es jetzt gerade ist. Wenn wir an der Sitzung etwas beschlossen haben, stellt sich jetzt die Frage, ob diese Abmachung noch gilt und wer sie allenfalls wie durchsetzen könnte.

Im Zusammenhang mit einem Gespräch über operationell geschlossene System (das wir in unserer Veranstaltung führten) fragt Jürg im Protokoll, worauf er sich verlassen könne. Ich habe in Erinnerung, dass wir in diesem Gespräch darüber gesprochen haben, dass Piloten, die diese Frage stellen, abstürzen. Ich verlasse mich auf meine "Anzeigegeräte" - solange wie möglich.

Und: Im gemeinsamen Protokoll schreibt jeder was er will. Es ist kein Wort und kein Beschlussprotokoll, es ist was es ist.