(etymologisch: dia (mittels) Logos (Worte))
Dialog heisst ein in der Schwebe gehaltener, sprachlicher Kommunikationsprozess, in welchem Vielfalt von Sichtweisen dazu benutzt wird, den Kommunikationsprozess in Gang zu halten.
Im Dialog ist Kommunikation nicht Mittel, sondern Zweck. Wenn Kommunikation als Mittel verstanden wird, versucht man den Kommunikationsprozess zu beenden, weil man den Zweck erreichen will. Man diskutiert beispielsweise, bis man die Lösung gefunden hat, das heisst bis ein Monolog entstanden ist.
"Monolog" und "Dialog"sagt nichts über die Anzahl der beteiligten Personen, sondern etwas über die (Anzahl der) Sichtweisen.
Im Dialog geht es darum, die Anzahl der Sichtweisen zu vergrössern, nicht darum, die richtige Sichtweise zu finden und die andern davon zu überzeugen. Im Dialog interessieren sich die Teilnehmenden dafür, wie sie die Dinge oder ihre Um-Welt sehen.
Dialoge und Hyperkommunikationen starten ohne Gesprächsgegenstand, weil die Wahl des Gegenstandes bereits zur Kommunikation gehört. Ein möglicher Anfang ist die Reflexion des Anfanges: Wer hat zuerst was gesagt? Was habe ich zuerst gesagt?