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Ich weiss genau, was Zeit ist, solange ich es nicht sagen muss.
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Differenztheoretisch verwende ich den Ausdruck "Zeit" für die Differenz zwischen einer Beobachter-Perspektive und einer Hypostasierung einer Messung. Wenn ich Zeit sage, meine ich die Veränderung eines permanenten Objektes, was ich eben als Beobachter mit einer bestimmten Perspektive erkenne. Wenn ich permanente Objekte konstruiere, unterscheide ich dasselbe und das gleiche Objekt. (Dass dasselbe und das Gleiche nicht dasselbe ist, sieht man schon daran, dass dasselbe zusammen- und das Gleiche auseinander geschrieben wird.) Zwei gleiche Objekte können nebeneinander stehen, dasselbe Objekt kann ich nur erkennen, wenn ich das Objekt zweimal wahrnehme, also eben ein permanentes Objekt konstruiere.
Das zweimal Wahrnehmen verlangt ein Gedächtnis, in welchem ich das Objekt als vorheriges Objekt neben einem aktuellen Objekt - also quasi gleichzeitig - wahrnehme. Das identische Objekt kann dann in bezug auf eine Messung noch gleich oder verändert sein. Ich sage, es ist eine Variable mit gleichem oder mit unterschiedlichem Wert.
Wenn ich zwei permanete Objekte vor mir habe, kann ich die je zugehörigen Gedächtnisobjekte einzeln aufeinander beziehen. Ich kann so die Veränderung einer Variable mittels einer Veränderung einer andern Variablen messen. Objekt A verändert seinen Wert, "während" Objekt B seinen Wert verändert. Ich stelle dabei A und B im je ersten Gedächtniszustand nebeneinander und im nächsten Gedächtniszustand stelle ich das je aktuelle A und B nebeneinander. Dann sage ich, dass Aenderung von B solange wie die Aenderung von A gedauert hat. Umgangssprachlich abstrakt spreche ich von Zeit, ich meine aber ...
(vergl. S. Ceccato) [ ]