Als Wachstafel (tabula cerata) bezeichne ich eine in der Regel hochrechteckige Schreibtafel aus Holz (auch aus Elfenbein oder Metall), die ein- oder beidseitig mit Wachs beschichtet ist. Sie war von der Antike bis in das Mittelalter verbreitet. Die Schriftzeichen wurden mit einem Griffel (Stilus, Scriban) in die Wachsfläche eingekratzt. Die Rückseite des Stilus diente dazu, den Wachs neu einzuebenen, damit die Tafel wieder neu beschrieben werden konnte. Mehrere Wachstafeln konnten mit einfachen Scharnieren zu einem Wachstafelbuch (Kodex) verbunden werden. Ein zweiteiliges Wachstafelbuch wird als Diptychon, ein dreiteiliges als Triptychon, ein vielteiliges als Polyptychon bezeichnet. Diese Bezeichnungen werden ebenso auf Kodizes aus ungewachsten Tafeln angewandt. Die eingravierten Inschriften sind keine Schriftzeichen, sondern Formen von Schriftzeichen, die ich mir wie etwa eine Kuchenform mit Material gefüllt vorstelle, das dann den gegenständlichen Text bildet. siehe auch Tontafel |
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