Taliban        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]         [ Meine Blogs ]bild

Taliban ist der Name einer politischen Bewegung, die um die Macht in Afghanistan kämpft. Sie hat zwischen 1996 und 2001 das Islamische Emirat Afghanistan regiert, das von Pakistan, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten anerkannt wurde, und wurde dann von der US-Armee zum Rückzug gezwungen. Im August 2021 hat die US-Regierung ihr Militär zurückgezogen, so dass die Taliban - die weite Teile des Hinterlandes beherrscht haben - die Macht wieder übernommen haben.

In den westlichen Massenmedien ist von einer Terrorgruppe die Rede, die einen fundamentalistischen Islam vertrete. Wenn sie an der Macht bleiben, wird sich die Redeweise wohl allmählich jener anpassen, die für den Iran verwendet wird.

Dies gilt wohl auch für den HTS, der 2024 Syrien übernommen hat.

Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) ist ein islamistisches Bündnis verschiedener Milizen, die im Bürgerkrieg in Syrien gegen die syrischen Streitkräfte des diktatorisch regierenden Staatspräsidenten Baschar Al-Assad kämpfen. Die HTS wurde von mehreren Ländern aufgrund der Vergangenheit eines ihrer Hauptgründungsmitglieder – Dschabhat Fatah asch-Scham als Nachfolger der an al-Qaida angelehnten al-Nusra-Front – als Terrororganisation eingestuft. Um verschiedene Gruppen von Aufständischen vereinen zu können, hatte sich die Gruppe nach eigenen Angaben von al-Qaida und dem IS (Isis) losgesagt; dennoch wurden ihr schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
In der Provinz Idlib, die im Verlauf des Bürgerkriegs nicht unter Kontrolle des Assad-Regimes war, baute die HTS eine Regierungsstruktur auf. Sie wird deswegen dort von Experten mitunter als ein Protostaat gesehen.


 

Eine interessante Geschichte zum übereilten Abzug der Kolonialisten:
Sardar“ Vallabhbhai Patel war ein prominenter indischer Aktivist gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien. Er war ein enger Mitstreiter von Mohandas Gandhi und stammte genauso wie dieser aus dem Gebiet des heutigen westindischen Bundesstaates Gujarat. Nachdem Indien im Jahr 1947 relativ überstürzt durch Grossbritannien in die Unabhängigkeit entlassen wurde, wurde Patel Innenminister in der provisorischen Übergangsregierung unter Premierminister Jawaharlal Nehru. Vor dem Jahr 1947 standen nur etwa die Hälfte der Landfläche und zwei Drittel der Bevölkerung unter direkter britischer Herrschaft. Der Rest befand sich unter Herrschaft einheimischer Fürsten, die in einem direkten Treueverhältnis zur britischen Krone standen. Mit dem Ende der britischen Herrschaft wurden diese mehr als 500 Fürstenstaaten quasi in die Unabhängigkeit entlassen und hatten die Möglichkeit, aber keine Verpflichtung, sich einem der beiden neuen Staaten Indien oder Pakistan anzuschliessen. Patels große historische Leistung wird allgemein in der Rolle gesehen, die er in diesen Jahren spielte. Durch sehr geschickte Verhandlungen mit den Fürstenstaaten (oder neu gebildeten Unionen von Fürstenstaaten) schaffte er es (auch unter Ausübung von diskretem Druck, wenn notwendig), diese in weitestgehend gewaltfreier, unblutiger Weise zum Anschluss an Indien zu bewegen. Im Gegenzug zur Aufgabe ihrer Herrschaftsrechte erhielten die Fürsten ihren materiellen Besitz garantiert und zusätzlich eine Apanage (privy purse) vom indischen Staat. Es gab nur drei Fälle, in denen es zu grösseren bewaffneten Auseinandersetzungen kam: Hyderabad, Junagadh, sowie Kaschmir. (https://de.wikipedia.org/wiki/Statue_der_Einheit)


 
[ Taliban in der NZZ ]
[ wp ] [ ]