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Gemeinschaft enthält gemein, wird aber oft als sozial interpretiert.
siehe auch gemeinschaftliche Produktion

Als Gemeinschaft bezeichne ich Sozietäten, die etwas miteinander tun, weil sie zusammenzugehören, während Gesellschaft für Sozietäten steht, die etwas miteinander tun, um zusammenzugehören. In der Gemeinschaft verfolgt jeder den Zweck der Gemeinschaft, in der Gesellschaft verfolgt jeder seine durch die Gesellschaft vermittelten Ziele. Gesellschaft entsteht durch Arbeitsteilung, in welcher der Einzelne am Tauschwert statt am Gebrauchswert seiner Produkte interessiert ist.

Ich unterscheide nach Braverman (1980) "natürliche" und "gesellschaftliche" Arbeitsteilung. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung wird auf dem Markt vermittelt, wo sie sich in Form der Lohnarbeit entfaltet.

In der Soziologe wurde die Unterscheidung zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft durch F. Tönnies populär.


 

Gemeinschaft und Gesellschaft hat in der Soziologie nie richtig Fuss gefasst.

René König merkt an: „Gemeinschaft und Gesellschaft sind […] für Tönnies zwei einander im strengen Sinne ausschließende Gegensätze.“ Er meint, es tauche „der Gedanke auf, ob wir uns nicht ausschließlich in verbalen Scheinproblemen herumdrehen, denen wir vielleicht viel näherkommen würden, wenn wir uns zu dem Eingeständnis entschließen wollten, daß im Deutschen – schon rein sprachlich besehen – die Worte Gemeinschaft und Gesellschaft weder entgegengesetzt noch gleich, sondern einfach unklarer und unentschiedener Zuordnung sind“, und es sei „wahrscheinlich der Sache dienlicher, wenn wir uns entschließen könnten, diese Begriffe überhaupt nicht mehr zu verwenden“.


 
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[ wp Gemeinschaft und Gesellschaftvon Tönnies ]
[ wp ] [ 2.11.25 ]