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   Systemtheorie der Technik   
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Systemtheorie der Technik

 
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Kontext / Abgrenzung
G. Ropohl hat eine "Eine Systemtheorie der Technik" (1978) veröffentlicht, die er später unter dem nicht weniger irreführenden Titel "Allgemeine Technologie" (2009) neu aufgelegt hat. Er definiert seinen Begriff Technik durch Artefakte, aber seine Lehre betrifft nicht diese Artefakte, sondern steht in der Tradition der sogenannten Technik-Philosophie, die sich mit philosophischen oder "gesellschaftswissenschaftlichen" Fragen befasst. Er verwendet den Begriff Systemtheorie für eine "interdisziplinäre Ganzheitlichkeit", in welcher er den Artefakten eine eine wichtige Rolle zuschreibt. In vielen Aspekten folgt er K. Marx, der ja auch eine Art Ökologie entworfen hat, in welcher Technik als Produktivkraft gesehen wird.
Ich verwende den Text von G. Ropohl als Kontrast, weil er für die Technikphilosophie grundlegend ist und gut zeigt, inwiefern diese Philosophie vielmehr Gesellschaftswissenschaft als Technologie in einem engeren Sinne, also eine Lehre der Technik ist.[1]

Seine eigene Systemtheorie reflektiert G. Ropohl sowenig wie seine Leitunterscheidungen in Form von Wissenschaftsdisziplinen. Er reklamiert zwar, dass es keine eigentliche Ingenieurswissenschaft gebe, die wie andere Disziplinen als Schulfach unterrichtet werde, zeigt aber nicht, wie Technik als Disziplin begriffen werden könnte. Seine Technologie würde - als herkömmliche Philosopie - alle anderen Disziplinen beinhalten und aufheben.

Vorwort

Eine Systemtheorie der Technik impliziert Systemtheorie und Technik", aber das ist auf beliebig viele Arten möglich. Ich muss deshalb für mich klären, wie ich die Wörter verwende und verbinde. Wie man leicht sehen kann, müssen andere Autoren das nicht tun, weil ja "Jeder weiss, was Technik ist", auch wenn es niemand weiss. (Ropohl). Viele Technikphilosophen schreiben, dass sich Technik nicht sinnvoll definieren lasse. G. Ropohl meint dagegen, dass man es immerhin ein bisschen tun müsse. G. Ropohl ist damit unter den Philosophen insofern eine Ausnahme, als er sich überhaupt ein bisschen - eben wenigsten etwas - festlegt, indem er explizit von hergestellten Gegenständen, also von Artefakten spricht.

In meiner Definition geht es nicht wie bei G. Rophl darum, zu sagen, was Technik ist, sondern darum, wie ich das Wort verwende. Das Wort Technik verwende ich jenseits jeder Systemheorie, aber sehr eindeutig. Ich meine nicht, dass jemand das Wort auch so verwenden müsste. Ich verwende den Ausdruck Technikfür die Kunst des Effizient-Seins. Eigentlich verwende ich den Ausdruck für in materiellen Artefakten konservierte Verfahren, die mich effizient machen. Dann verwende ich den Ausdruck Technik in einem übertragenen Sinn als Prozess-Bezeichner für effiziente Tätigkeiten, wenn ich etwa von Verhandlungstechnik oder der Technik eines Künstlers oder eines Fussballers spreche. In diesem übertragenen Sinn beobachte ich Verfahren, die in einem Artefakt, etwa in einem Roboter aufgehoben werden könn(t)en. Fussball ist wie Schach ein Spiel, das Roboter bald besser spielen als Menschen. Technik heisst in diesem Sinne die intendiert wiederholbare Inszenierung von institutionalisierten Verfahren, die im entwickelten Fall im externen Gedächtnis, also in Artefakten gespeichert sind, die das Verfahren rekonstruierbar machen. Weben ist ein solches Verfahren, das sich anhand eines Webstuhls begreifen lässt.

Den Ausdruck Systemtheorie verwende ich für Theorien, in welchen Systeme als generalisierte Erklärungen verwendet werden. Systemtheorien im hier gemeinten Sinne beschreiben die Funktionsweise von Systemen und mithin auch, was als System in Frage kommt. Es gibt aber sehr verschiedene Systemtheorien, die verschiedene System-Begriffe verwenden. G. Ropohl lässt nur die "richtige" Systemtheorie zu. Varianten wie etwa jene von N. Luhmann bezeichnet er als Unsinn. Was er von meiner Systemtheorie halten würde, kann ich nicht abschätzen. [2]

In meiner Sprache ist jede Systemtheorie eine Theorie, aber nicht jede Theorie ist eine Systemtheorie. Wenn ich von einer Systemtheorie zu spreche, spreche ich von einer speziellen Theorie. Ich muss also wissen, was ich als Theorie bezeichne. Wie man leicht sehen kann, müssen andere Autoren das nicht. G. Ropohl bespielsweise verzichtet auf die Unterscheidung zwischen Lehre und Theorie. Er beklagt, dass es sehr verschiedene Ansätze gibt, die er selbst zusammenfügen muss, weil es noch niemand recht getan habe.

Als Theorie bezeichne ich eine explizite Reflexion (Widerspiegelung) der Kategorien, die ich beim Beobachten von Sachverhalten verwende. Theorie ist mithin ein Resultat einer Beobachtung 2. Ordnung, in welcher ich mein Beobachten beobachte. Theorie beschreibt die Anschauung (theorein), nicht das Angeschaute. Systemtheorie verwendet die Kategorie System, das heisst, dass alles, was beobachtet wird, als System beobachtet wird. Dabei spielt keine Rolle, ob das Wort System in den beobachteten Beobachtungen verwendet wird, als Kategorie erscheint es in der Theorie. Jede Beobachtung 2. Ordnung ist theoretisch und beobachtet Kategorien. Von einer Theorie spreche ich aber nur, wenn hinreichend viele Kategorien so verbunden sind, dass sie eine Lehre reflektieren.

Schliesslich muss ich noch meinen Systembegriff erläutern. Ganz anders als G. Ropohl, der von Ganzheiten mit einer Funktion spricht, verwende ich den Ausdruck System für geregelte Mechanismen genau dann, wenn ich deren Verhalten in der Erklärung eines Phänomens beschreibe. In Erklärungen beschreibe ich bestimmte Aspekte von Automaten, da es dabei nicht wie beim Konstruktionsplan um dessen Herstellung, sondern um dessen Funktionsweise geht. In diesem Sinne sind Systeme Referenzobjekte von abstrakten, inhaltslosen Abbildungen, die die geregelte Veränderung einer Entität beschreiben. Wenn ich umgangssprachlich von etwas sage, es sei ein System, drücke ich aus, dass sich dieses Objekt unter technologischen Gesichtspunkten so verhält, dass man es mit einem Regelkreis-Schema (Feedback) sinnvoll beschreiben kann. Ein System hat also sekundäre Energiekreise, die Schalter in relativ primären Energiekreisen steuern (Verstärker-Prinzp: Relais, Transistor usw). Die Stellungen der Schalter (System-Variable) bezeichne ich als Systemzustand. In diesem Sinne von einem System zu sprechen, macht nur Sinn, wenn zwei Energieflüsse unterschieden werden (können).

in meinem Fall ist also eine gewisse Tautologie im Spiel ...

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Systemtheorie der Technik ... gegen ropohl - alles was er über Technik schreibt ist akzepabel er schreibt aber soziologisch-philosophisches Zeugs ohne die geringste Ahnung er ist damit Teil der Mainstreamphilosophie - obwohl er immerhin eine Technik-Definition hat - ein zu enge!! die er dann verphilosophiert Geschichte: ist Geschichte der Technik !! Meine Physik reklamiert auch "Gesellschaft" - dabei geht es aber darum, dass ich Physik als Philosophie von meiner Physik unterscheide .. (ist noch ziemlich diffus)


 

Anmerkungen

1) Die Allgemeine Technologie ist die Lehre von den grundlegenden Prinzipien der Technik. Sie verbindet technik- und sozialwissenschaftliches Wissen mit philosophischen Überlegungen (Rückseite des Buches). (zurück)
 
2) "Es hat den Anschein als verdanke Habermas seine Kenntnisse der kybernetischen Systemtheorie fast durchweg den eigenwilligen Umdeutungen Luhmanns, und es soll uns nicht weiter stören, wenn zwei Blinde über Farbe streiten" (1979: 85). Er wirft Luhmann "hermeneutische Kreativität in der Umdeutung und Vernebelung von Begriffen", vor und weiter den "fahrlässigen Umgang mit Begriffen", als auch "schillernde Verbalmagie mit philosophischer Tiefe" zu verwechseln (1979: 83). "Dass Luhmann von dieser präzisen mathematisch-kybernetischen Systemtheorie, die er zu radikalisieren vorgibt, herzlich wenig versteht, dokumentiert er überdies mit einem Stufenschema" (1979: 83 f.). Er beschuldigt Habermas und Luhmann den "metaphysischen Spekulationen" und dass solch "systemtheoretischer Dilettantismus" auf "ärgerliche Weise erheblich die Reputation der seriösen Systemtheorie in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit" belaste (1979: 49). (zurück)
 
3) (zurück)
 

========== Bislang habe ich den Technikbegriff undefiniert verwendet, und ich will auch weiterhin nicht versuchen, in einer Realdefinition sozusagen das „Wesen der Technik“ festzulegen. Überdies ist die Sprachgeschichte dieses Ausdrucks zu facettenreich, als dass man annehmen dürfte, jede Verwendung des Wortes „Technik“ betreffe ein und denselben Gegenstandstyp.1 H. Lenk meint darum, „Technik“ sei „ein begriffliches Orientierungskonstrukt eigener Vieldeutigkeit, das nicht im Sinne eines Gattungsbegriffs Elemente umfasst, die durch einen gemeinsamen Wesenszug gekennzeichnet wären“.2 Andererseits verbindet sich mit dem Wort „Technik“ heute regelmässig und im Durchschnitt jenes Vorverständnis, das ich mit den ersten Abschnitten geweckt habe. Darum will ich versuchen, dieses Vorverständnis des Wortes auf den Begriff zu bringen, indem ich nach bestimmten gemeinsamen Merkmalen suche, die eben doch eine halbwegs abgrenzbare Klasse von Erscheinungen charakterisieren. Die Verschiedenartigkeit der Bäume darf nicht davon abhalten, über den Wald zu sprechen und diesen von Feld und Wiese zu unterscheiden (31) Technikbegriff (weiter, enger, mittlerer ) So schlage ich vor, immer dann, und nur dann, von „Technik“ zu sprechen, wenn Gegenstände von Menschen künstlich gemacht und für bestimmte Zwecke verwendet werden(31) 1) G. Ropohl erzählt, wie sich die Sache in Bezug auf Technik verdoppelt, wo auch von zweckfreien Erfindungen gesprochen wird. (zurück).