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Karl Paul Polanyi (1886-1964) war Wirtschaftshistoriker. Er befasste sich mit institutionellen Marktprozessen und den Ursprüngen monetärer Wirtschaftsformen. Konzept:
K. Polanyi ist der ältere Bruder von M. Polanyi. "Arbeit stellt sich ihm nicht nur als Leistung dar, die durch Hunger erzwungen wird, sondern auch die Arbeitskraft als etwas, das k e i n e W a r e i s t und doch behandelt wird, als wäre sie eine. Das habe sie, fährt er fort, mit dem Grund und Boden und dem Geld gemein.
"Einen analytischen Ausgangspunkt zum Verständnis dieser Entwicklungen bietet Polanyis Konzept von Boden, Arbeitskraft und Geld als »fi ktive Waren« (1944, 102), deren »Einrahmung« (framing) als Waren – in den Worten von Michel Callon (1998) – stets auch zum »Überschreiten« (overfl owing) des Rahmens führt. Diese Waren sind »völlig fi ktiv«, weil diese nicht wie andere Waren »zum Zwecke des Verkaufs produziert werden« (107f). Vielmehr besteht ein scharfer Widerspruch zwischen ihrem Warencharakter und ihren Reproduktionserfordernissen (vgl. Braun 1999, 483). Diese fi ktiven Waren »in den Marktmechanismus einzubeziehen« heißt, »die Gesellschaftssubstanz schlechthin den Gesetzen des Marktes unterzuordnen« (Polanyi 1944, 106).
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